Einzeltitel

 

Adrejew_Gouverneur

Leonid Andrejew
Der Gouverneur

Novelle

Aus dem Russischen übersetzt
von August Scholz

Mit 1 Abbildung
124 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Euro 24,00 [D]
ISBN 978-3-947618-80-4

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»Ein Künstler von seltenem Talent und seltener Originalität«
Maxim Gorki


Der Autor

Bild Andrejew

Leonid Andrejew (1871-1919), russischer Schriftsteller, war nach seinem Jurastudium für kurze Zeit als Anwalt in Moskau tätig, später als Journalist, Gerichtsberichterstatter und Feuilletonist. Wie die Mehrheit der russischen Intelligenz sympathisierte auch er mit der Revolution 1905, nach deren Scheitern wandte er sich allerdings den konservativen Kräften zu. Diese Entwicklung und der Tod seiner Frau führten bei Andrejew zu einer pessimistischen, irrationalen Geisteshaltung, die durch den Einfluss von Schopenhauer, Tolstoi und Dostojewski noch verstärkt wurde. Seine anfangs realistische und expressionistische Erzählweise verdüsterte sich zunehmend, er wurde immer sarkastisch-resignierender. In seinen Schauspielen arbeitete Andrejew mit allegorischen Anspielungen, die Hässliches, Unharmonisches, Verunstaltetes hervorheben, ja überzeichnen, »um so das Gefühl des unerträglichen Ausgeliefertseins an Tod und Vernichtung noch zu verdichten«. Sein bekanntestes Theaterstück »Hinauf zu den Sternen« (1905) entwickelte Maxim Gorki nach anfänglicher Zusammenarbeit unter dem Titel »Kinder der Sonne« später allein weiter. Nach der Revolution 1917 wanderte Andrejew mit kurzen Zwischenaufenthalten in Deutschland und Frankreich nach Finnland aus, wo er 1919 nur 48-jährig auf seinem Landsitz verstarb.

Auszug aus dem Text

»Die Menge war so erregt, daß die Salve wiederholt werden mußte, und es viele Tote gab – siebenundvierzig an der Zahl. Darunter neun Frauen und drei Kinder, merkwürdigerweise lauter Mädchen. Die Zahl der Verwundeten war noch größer. Trotz des Abratens seiner Umgebung war er, dem Gefühl einer seltsamen, unbesiegbaren und quälenden Neugier folgend, hingefahren, um die Toten zu sehen, die in dem Feuerwehrschuppen des dritten Polizeireviers niedergelegt waren. Es lag natürlich kein zwingender Grund zum Hinfahren vor; aber wie jemand, der aufs Geratewohl einen jähen, unvorsichtigen Schuß abgegeben hat, empfand auch er das Bedürfnis, die Kugel einzuholen und mit den Händen aufzufangen, und es schien ihm, daß, wenn er selbst nach den Toten sähe, sich irgend etwas zum bessern wenden würde.«

Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe Berlin 1906, verlegt im Bühnen- und Buchverlag russischer Autoren J. Ladyschnikow.

Der Übersetzer

August Scholz (1857-1923) ist vor allem als Übersetzer Gorkis bekannt geworden, hat sich aber auch als publizistischer Vermittler russischer Literatur einen Namen gemacht. Er erlernte im Kontakt mit russischen Mitschülern die russische Sprache. In den 1870 Jahren studierte er zunächst Jura in Berlin und wechselte zur nordischen, schließlich zur slawische Philologie über. Anfangs schrieb er unter dem Pseudonym Thomas Schäfer. Bis 1913 war Scholz Lehrer an einer Berliner Mittelschule. Scholz lernte Gorki bereits 1901 auf einer Rußlandreise kennen. Er war der einzige Übersetzer, dessen Übertragung Gorki autorisiert hat. Er war auch mit Leonid Andrejew bekannt. Scholz hat sich mit Übersetzungen von Ryleev, Gogol, Dostojewski, Tolstoi, Kolzow, Tschechow und Andrejew hohes Ansehen erworben.

 

 


 

 

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