Jean Anthelme Brillat-Savarin
Physiologie des Geschmacks
oder Gedanken zur transzendenten Gastronomie
Ins Deutsche übertragen von Emil Ludwig
Mit 66 Illustrationen von Bertall
200 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
Euro 34,00 [D]
ISBN 978-3-96662-138-0
LIEFERBAR
»Sage mir, was du ißt, und ich sage dir, wer du bist.«
Zum Text
In seinem Buch »Die Physiologie des Geschmacks« geht es nicht nur um die Zubereitung exquisiter Speisen, sondern grundsätzlich um sehr geistvolle Theorien zu Tafelfreuden, eine Art Lebenslehre. Mit diesem Buch begründete Brillat-Savarin eine neue Form des Schreibens über Essen und trug in Europa wesentlich zur Weiterentwicklung der Kochkunst bei. Ihm zu Ehren tragen eine Reihe von Speisen seinen Namen, beispielsweise der Savarin, aber auch ein mit Trüffelscheiben und Schnepfenwürfeln gefülltes Omelett oder mit Schnepfenauflaufmasse gefüllte Tartelettes, die mit einer Kraftsauce mit Wildessenz zu Wild- und Geflügelgerichten serviert werden.
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe 1913, erschienen im Insel-Verlag. Die Illustrationen sind entnommen der französischen Ausgabe von 1848, erschienen in Paris bei Gabriel de Gonet.
Zum Autor
Jean Anthelme Brillat-Savarin (1755-1826), französischer Schriftsteller und einer der bedeutendsten Gastrosophen, war von Beruf Richter. 1789 war er für den Dritten Stand in die Versammlung der Generalstände von 1789 gewählt worden. Während der Terrorherrschaft emigrierte er und lebte im Jahr 1794 in Moudon und Lausanne in der Schweiz, sowie in London, und dann zwei Jahre lang unter sehr entbehrungsreichen Umständen in New York. Er kehrte im Jahre 1796 nach Europa zurück. Nach dem Staatsstreich des 18. Brumaire des Jahres 1799 wurde er Richter am Kassationshof. Sein Amt ließ ihm ausreichend Zeit, sich seiner eigentlichen Leidenschaft, der Kochkunst, zu widmen, über die er mehrere Werke verfaßte. Das bekannteste ist »La Physiologie du Goût« (Die Physiologie des Geschmacks), 1826 erschienen, an dem er 25 Jahre lang gearbeitet haben soll. [Quelle: Wikipedia]
Der Übersetzer
Emil Ludwig (1881-1948), ein Schriftsteller, der sich auf psychologisch deutende Biografien weltgeschichtlich hervorragender Persönlichkeiten spezialisierte und damit Welterfolge erzielte. Er studierte Rechtswissenschaft und wurde zum Dr. iur. promoviert, entschied sich jedoch für eine journalistische und schriftstellerische Laufbahn. In Berlin gehörte er zum Choriner Freundeskreis. 1906 siedelte er in die Schweiz über. 1914 wurde er Journalist in London und war während des Ersten Weltkriegs als Korrespondent für das Berliner Tageblatt in Wien und Istanbul. Er zog 1922 wieder in die Schweiz und lebte als freier Schriftsteller in Ascona. 1932 erwarb er das Schweizer Bürgerrecht. 1940 zog er in die USA, lebte in Südkalifornien und publizierte in Zusammenarbeit mit der US-Regierung antifaschistische Texte. Spätestens 1930 war er Hitler ein Dorn im Auge, als er in der englischen Sunday Times einen Artikel veröffentlichte, in dem er sich die Nazis an die Macht wünschte, weil sie dann offen ihre Unfähigkeit zu regieren bloßlegen würden. [Quelle: Wikipedia]
© Boer Verlag
Der Illustrator
Bertall (eigentlich Charles Albert d’Arnoux 1820-1882), französischer Karikaturist, Zeichner, Radierer und Pionier der Fotografie. Seine Familie wollte, daß er an der Ecole Polytechnique studiert, aber er entschied sich für ein Studium der Malerei und verbrachte mehrere Jahre im Atelier von Michel Martin Drolling. Auf Anraten von Balzac, der ihm als Mentor zur Seite stand, begann er seine Werke unter dem Namen Bertall zu signieren, einem angepaßten Anagramm seines zweiten Vornamens. Er zeichnete für zahlreiche französische Journale. 3600 Zeichnungen lieferte er für »Les Romans populaires illustrés«, die zwischen 1849 und 1855 in 30 Bänden veröffentlicht wurden. Als Pionier der Fotografie arbeitete er 1855 mit Hippolyte Bayard zusammen und eröffnete in den frühen 1860er Jahren die Fotografiewerkstatt Bayard und Bertall. 1866 gründete er sein eigenes erfolgreiches Porträtstudio. 1875 wurde er zum Ritter der Ehrenlegion ernannt.
Inhalt
Einleitung von Emil Ludwig | Aphorismen | Von der Feinschmeckerei | Specialia | Vom Suppenfleisch | Geflügel | Vom Truthahn | Vom Wildbret | Fische | Eine Geschichte | Erotisches von den Fischen | Philosophische Reflexionen | Von den Trüffeln | Von den erotischen Tugenden der Trüffel | Ursprung des Kaffees | Verschiedene Arten Kaffee zu bereiten | Wirkungen des Kaffees | Von der Schokolade | Theorie des Backens | An meinen Koch | Chemie | Nutzanwendung | Vom Durste | Ursachen | Geistige Getränke | Von der Feinschmeckerei abermals | Definitionen | Macht der Feinschmeckerei | Porträt einer schönen Feinschmeckerin | Eine Geschichte | Frauen sind Feinschmecker | Wirkung auf die Geselligkeit | Einfluß der Feinschmeckerei auf das Eheglück | Feinschmecker | Die Geborenen | Napoleon | Die Prädestinierten | Soziologie der Feinschmecker | Die Finanziers | Die Ärzte | Die Literaten | Die Scheinheiligen | Ritter und Abbes | Langes Leben der Feinschmecker | Gastronomische Examina | Erste Serie | Zweite Serie | Dritte Serie | Paralipomena | Über die Tafelfreude | Unterschiede zwischen Eßlust und Tafelfreude | Wirkungen | Industrielle Nebendinge | 18. und 19. Jahrhundert | Skizze | Das längste Essen | Vom Jagdmahl | Die Damen | Von der Ruhe | Zeit der Ruhe | Einfluß der Diät auf Ruhe, Schlaf und Träume | Einfluß auf die Arbeit | Über die Träume | Resultat | Von der Erschöpfung | Behandlung | Eine Kur des Professors | Philosophische Geschichte der Küche |Entwicklung des Essens | Feuer und Kochen | Orientalische und griechische Festmahle | Das Mahl der Römer | Einbruch der Barbaren | Ludwig XIV. und Ludwig XV. | Letzte Verbesserungen | Beauvilliers | Geschichte eines klassischen Feinschmeckers | Monsieur de Borose | Verschiedenes | Die geistliche Omelette | Rezept zur Omelette au thon | Theoretisches hierzu | Eier mit Bratensauce | Die Falle | Der Steinbutt | Kraftbrühe für Literaten | Das nächtliche Huhn | Gastronomie der Emigranten | Von der Fondue | Rezept der Fondue | Miszellen | Ein Tag bei den Bernhardinern | Die Entbehrungen | Historische Elegie | Widmung an die Feinschmecker beider Welten.
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