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Gertrude Cepl-Kaufmann
Rolf Kauffeldt
Berlin-Friedrichshagen

Literaturhauptstadt um die Jahrhundertwende
Der Friedrichshagener Dichterkreis

432 Seiten, Hardcover kaschiert
Mit 380 Abbildungen
Großformat 21 x 27 cm
Euro 78,00 [D]; 80,00 [A]; SFr 88,00
ISBN 978-3-924963-52-1

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Ein Kulturspiegel der Jahrhundertwende
Ein Handbuch für Forscher und Literaturfreunde


Friederichshagener

Kurzdarstellung

Im 20. Jahrhundert in Vergessenheit geraten, will dieses Buch daran erinnern, daß von Friedrichshagen wesentliche Impulse für das kulturelle Leben ausgingen, die weit über den literarisch-künstlerischen Rahmen hinausreichten. So zeigen sich Einflüsse sowohl in der Lebensreform- und Gartenstadtbewegung des frühen 20. Jahrhunderts, als auch bei der Popularisierung wissenschaftlicher und weltanschaulicher Ideen bis hin zur Reformarchitektur der damaligen Zeit. … Eine unvoreingenommene Betrachtung dieses Berliner Dichterkreises aus der Distanz von hundert Jahren zeigt jedoch, daß deren politisches und kulturrevolutionäres Engagement von Ernsthaftigkeit und auch praktischen Erfolgen wie etwa die Gründung der Freien Volksbühne als Arbeitertheater geprägt war. Die kulturgeschichtliche Bedeutung der Friedrichshagener verbindet sich mit Namen wie Wilhelm Bölsche, Bruno Wille, Gerhart Hauptmann, August Strindberg, Ola Hansson, Gustav Landauer, Erich Mühsam, Wilhelm Spohr, die Brüder Heinrich und Julius Hart und viele mehr. Die Rekonstruktion des komplexen Lebenszusammenhangs der Friedrichshagener – die privaten Turbulenzen und öffentlichen Auseinandersetzungen eingeschlossen –, ihr vielschichtiges literarisches, volkspädagogisches und politisches Engagement, die weiträumigen künstlerischen Kontakte und Bekanntschaften, unter ihnen Johann Strauß, Lou Andreas-Salomé, Rainer Maria Rilke, Max Liebermann, Fürst Kropotkin, erforderten eine umfangreiche Forschungsarbeit, die in diesem Buch ausführlich dargestellt und mit zeitgenössischen Schrift- und Bilddokumenten veranschaulicht wird.

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alle Bilder © Boer Verlag

Inhalt

Vorwort | Der Musenhof am Müggelsee | Natureinsamkeit bei brausender Weltstadt | Vorort-Boheme | Die Müggelseerepublik | Wadenkneifer und Philister: Der Sozialdemokratie allergetreuste Opposition. Die Friedrichshagener zwischen Sozialdemokratie und Anarchismus | Die Kunst dem Volke | »Sensitiva amorosa« oder Am Anfang war das Geschlecht | Vom »Leben im Licht« | Müggel und Genesareth | Materie nie ohne Geist | Friedrichshagen – Legende ohne Ende?
Anmerkungen | Kurzbiographien zum Friedrichshagener Dichterkreis | Literatur und Quellen | Register.

Die Autoren

Gertrude Cepl-Kaufmann ist Professor für Literatur- und Kulturwissenschaft; Leiterin des Instituts »Moderne im Rheinland« an der Universität Düsseldorf. Jurymitglied im Institut für Geschichte und Kultur der Deutschen im östlichen Europa, u.a. für den Kant-Wissenschaftspreis des Bundes; Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirates im Großprojekt »1914 – Mitten in Europa. Forschungsschwerpunkte sind interdisziplinäre Projekte zur Moderne, literatursoziologische Forschungen zu regionalen Kulturräumen. 2013 Verleihung des Bundesverdienstkreuzes für das international motivierte kulturwissenschaftliche und -praktische Werk.

Rolf Kauffeldt ist Studiendirektor an einem Düsseldorfer Gymnasium; Fachberater bei der Bezirksregierung Düsseldorf und Fachleiter am Zentrum für schulpraktische Lehrerausbildung in Duisburg. Er promovierte in Literaturwissenschaft über Erich Mühsam, Mitherausgeber des Landauer-Buches Zeit und Geist – Kulturkritische Schriften 1890-1919.

Friederichshagener

Pressestimmen zur ersten Auflage

Berliner Zeitung:
Wer sich über die Friedrichshagener genauer ins Bild setzen möchte, kann sich eines stattlichen Buch-Kompendiums bedienen, literarisch konzipiert und brillant geschrieben. Interessante Autoren kommen wieder ins Blickfeld, die einer Zeit bewegter Literatur- und Weltanschauungsdebatten Profil und Richtung gaben. Jeder einzelne ein Kosmos für sich, unter ihnen Utopisten, Sozialisten, Anarchisten, geniale Redner und wirkliche Poeten ... Von ihnen gingen die Impulse für die Freidenkerbewegung, die Einrichtung von Volkshochschulen, die Schaffung von Gartenstadtwohnsiedlungen und mannigfachen Modellen zur Lebens- und Kunstreform aus ... Daß die Dichter ausführlich selbst zu Worte kommen, macht das Buch überaus farbig und lebendig. Man liest sich fest wie in einem Album. Es ist ein Spaziergang durch den Ort entlang der Linden-, Ahorn- und Kastanienallee, wo einst die Müggelsöhne vom Müggelsee zu Hause waren, und zugleich ein kulturhistorisches Zeitbild von magischer Leuchtkraft.

Pressestimmen zur zweiten Auflage

Hinter der Weltstadt Nr. 24, 2016, S. 41:
Ende der 1980-er Jahre beschäftigten sich zwei GermanistInnen aus dem Rheinland, Gertrude Cepl-Kaufmann und Rolf Kauffeldt, mit den Literaturbeziehungen um 1900 und unter anderem mit dem Friedrichshagener Dichterkreis. Als die Mauer fiel, fuhren sie mit ihren Studenten zu literaturgeschichtlichen Exkursionen in die „Literaturhauptstadt um die Jahrhundertwende“, so der Untertitel ihres in der Folge entstandenen Buches. Geplant war ein kleiner literarischer Reiseführer in den Berliner Vorort, doch es entstand ein über vierhundert Seiten dicker Band, ein Kompendium voller Texte, Bilder und Dokumente. Es war das bis dahin umfangreichste und gründlichste Werk zum Dichterkreis und ist es bis heute geblieben. Nun liegt das 1994 zuerst erschienene und seit langem vergriffene Standardwerk in neuer Auflage vor. Es wurde gründlich überarbeitet, die damals auch von Kritikern beklagten Satzfehler wurden getilgt, der umfangreiche Anhang mit Kurzbiografien und Literaturangaben ergänzt. Cepl-Kaufmann und Kauffeldt haben das Wirken und die Wirkungen der Friedrichshagener Naturalisten, Sozialisten und Anarchisten so weitgehend untersucht wie niemand vor ihnen und damit Diskussionsstoff geschaffen, der nicht zuletzt die Mitglieder des Friedrichshagener Kulturhistorischen Vereines bis heute umtreibt. Sie erkundeten zuerst den Ort und beschäftigten sich mit der Frage, warum ein Teil der Berliner Bohème in einen Vorort zog. Dann bestimmten sie die politischen und weltan-schaulichen Positionen der Friedrichshagener, gingen auf ihre volkspädagogischen Bestrebungen ein und erkundeten in einem Sonderkapitel die Genderproblematik, die vor allem von ausländischen Mitgliedern und Besuchern in den Dichterkreis hineingetragen wurden, erwähnt seien nur Laura Marholm, Ola Hansson, August Strindberg und Stanislaw Przybyszewski. Von Friedrichshagen unternahmen sie anschließend einen Ausflug nach Schlachtensee zur Neuen Gemeinschaft, die zu den vielen zum großen Teil gescheiterten, aber doch nachwirkenden lebensreformerischen Projekten des Dichterkreises gehörte. Im Schlusskapitel ging es dann um die „Legende ohne Ende?“, die dieser „Kampfplatz der Moderne“ zu tradieren scheint. Dabei vermieden die beiden Autoren alles Akademisch-Gestelzte; sie fanden zu einer eigenen sachlich-literarischen Sprache, die die Lektüre zu einem Genuss werden lässt. [Erik Gloßmann]

 

 


 

 

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