James Fenimore Cooper
Der letzte Mohikaner
Eine Erzählung aus dem Jahre 1757
Mit Illustrationen von Michal Elwiro Andriolli und F.O.C. Darley
Aus dem Englischen übersetzt von Leonhard Tafel
584 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 130 Abbildungen
Euro 48,00 [D]
ISBN 978-3-96662-324-7
LIEFERBAR
Ein Klassiker der Jugendliteratur in einer vollständigen deutschen Version und mit zahlreichen Abbildungen.
Zum Text
Die Mohikaner waren Herren des Landes, welches in diesem Theile des Kontinents von den Europäern zuerst in Besitz genommen wurde. Sie wurden daher auch zuerst vertrieben, und das anscheinend unvermeidliche Loos aller dieser Völker, welche den Fortschritten oder vielmehr den Übergriffen der Gesittung bis zum Verschwinden weichen mußten, wie das Grün ihrer Heimatwälder dem schneidenden Froste – haben wir als bereits erfüllt betrachtet. Es bleibt historische Wahrheit genug in dem Gemälde, um diese Freiheit zu rechtfertigen. [aus dem ersten Kapitel] Seine unvergleichlichen Darstellungen, die neben ihren poetischen Vorzügen eine seltene Reinheit der Gesinnung zeigen, gehören zu den wenigen Romanen, die unbedenklich und ohne Einschränkung auch der reiferen Jugend in die Hände gegeben werden können. Hier wird unsere Ausgabe, ihres überaus wohlfeilen Preises und ihrer Käuflichkeit wegen, auf einen vorzugsweise dankbaren Leserkreis rechnen dürfen.
© Boer Verlag
Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe von 1841, erschienen im Verlag S. G. Liesching. Die Abbildungen von Andriolli entsprechend der französischen Ausgabe, Librairie Firmin-Didot, Paris 1884. Der Text wurde gemäß der Alten deutschen Rechtschreibung behutsam modernisiert; altertümliche Wendung und Begriffe blieben unverändert.
Der Autor
James Fenimore Cooper (1789-1851) war ein amerikanischer Schriftsteller der Romantik. Cooper ist in vielerlei Hinsicht eine Schlüsselfigur der amerikanischen Literatur. Neben Washington Irving war er der erste amerikanische Schriftsteller, der von seinen Büchern leben konnte. Er blieb bis weit in das 20. Jahrhundert hinein auch in Europa der wohl meistgelesene. Nach dem Vorbild Sir Walter Scotts schrieb er die ersten historischen Romane und die ersten Seefahrtsromane der amerikanischen Literatur. Sein umfangreiches Werk umfaßt weiter zahlreiche historiographische Werke, Essays und Satiren über Amerika wie Europa. Besonders bekannt sind bis heute seine fünf Lederstrumpf-Romane, die die Erschließung des amerikanischen Westens durch weiße Scouts, Trapper und Siedler, aber auch die allmähliche Zurückdrängung und Vernichtung der indianischen Kultur thematisieren.
Die Illustratoren
Michal Elwiro Andriolli (1836-1893), polnischer Maler und Architekt, studierte ab 1855 in Moskau Malerei und Bildhauerei. Er graduierte 1858 in Petersburg. Nach seiner Rückkehr nach Polen erhielt er ein Stipendium, das ihm 1861 eine Reise nach Rom erlaubte, wo er seine Studien an der Accademia San Luca fortsetzte. Wegen seiner Teilnahme am Januaraufstand mußte er aus Polen fliehen und lebte zuerst in London und dann in Paris. 1866 kehrte er als Abgesandter polnischer Emigranten in das russisch regierte Polen zurück. Er wurde aber verhaftet und zu Katorga verurteilt. Erst 1871 wurde er begnadigt, worauf er nach Warschau zurückkehrte, wo er als Illustrator für verschiedene Zeitungen arbeitete. Er wurde zu einem der bekanntesten polnischen Illustratoren seiner Zeit und erhielt mehrere Aufträge, die großen Werke der polnischen Literatur zu illustrieren. Am bekanntesten sind seine Illustrationen zu Pan Tadeusz und Konrad Wallenrod , die zwischen 1879 und 1882 entstanden. Zwischen 1883 und 1886 lebte Andriolli in Paris, wo er französische Ausgaben von Shakespeare und James Fenimore Cooper illustrierte.
Felix Octavius Carr »F.O.C.« Darley (1822-1888) wurde in Philadelphia, Pennsylvania, geboren. Er war ein autodidaktischer und produktiver Künstler, der als Mitarbeiter eines Verlags in Philadelphia begann. Nach seinem Umzug nach New York erschienen seine Arbeiten in Zeitschriften wie »Harper's Weekly« und in Büchern verschiedener Verlage. Darley fertigte 500 Zeichnungen für Lossing's »History of the United States« an. Der Schwung und die Kraft seines Stils, seine Leichtigkeit und Vielseitigkeit sowie das hohe Niveau seiner zahlreichen Werke machen ihn zu einem der bemerkenswertesten amerikanischen Illustratoren. Mit Edgar Allan Poe schloss er einen Vertrag über die Schaffung originaler Illustrationen für seine geplante Literaturzeitschrift »The Stylus«. Die Zeitschrift wurde nie produziert, aber Darley realisierte dennoch die Illustrationen für die letzten Folgen von Poes preisgekrönter Geschichte »The Gold-Bug«. 1848 lieferte Darley die Zeichnungen für die erste voll illustrierte Ausgabe von Irvings »Rip Van Winkle«, die von der American Art-Union gedruckt und vertrieben wurde. Im Laufe seiner Karriere fertigte er fast 350 Zeichnungen für James Fenimore Cooper an. 1851 wurde er als Ehrenmitglied in die National Academy of Design gewählt und 1852 zum ordentlichen Mitglied ernannt.
Der Übersetzer
Johann Friedrich Leonhard Tafel (1800-1880), Übersetzer, Autor und Pädagoge, graduierte 1820 in Tübingen und war für viele Jahre Lehrer an Gymnasien in Stuttgart, Ulm und Schorndorf. Dort führte er die interlineare Didaktik nach Hamilton ein. Er gab verschiedene Periodika heraus. 1853 wanderte Tafel in die USA aus. Für drei Jahre wurde er Professor an der Urbana University, Ohio. Darauf zog er nach St. Louis, Missouri um. Er ist Autor diverser Textbücher alter wie moderner Sprachen und übersetzte Werke von Xenophon, Cassius Dio, Charles Dickens, William Makepeace Thackeray, Walter Scott und James Fenimore Cooper ins Deutsche.
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