Washington Irving
Rip van Winkle
Illustrationen von Arthur Rackham
72 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 44 Bildern, davon 25 farbig
Format 13,5 x 20,5 cm
Euro 28,00 [D]
ISBN 978-3-96662-227-1
LIEFERBAR
Irvings Geister- und Heimatsagenwelt
mit den kongenialen Illustrationen Rackhams.
Zum Text
In einem idyllischen Dorf niederländischer Siedler zwischen dem Hudson River und den Kaatskill-Bergen lebt der Bauer Rip Van Winkle ein beschauliches Leben. Da er aber eine unüberwindliche Abneigung gegen alle Arten von erklecklicher Arbeit hat, muß er häufig den Zorn seines mißmutigen Weibes erdulden und nutzt jede Gelegenheit, den Unannehmlichkeiten des Ehelebens zu entrinnen und in Begleitung seines Hundes durch die Wälder zu streifen, um zu angeln oder zu jagen. Auf einem dieser Streifzüge durch die Kaatskills vernimmt er, mitten im Wald, plötzlich seinen Namen und sieht eine menschliche Gestalt, gekleidet in altmodischer niederländischer Tracht und ein Faß Schnaps auf der Schulter tragend. Wortlos folgt er der Erscheinung durch eine Schlucht zu einer Senke, wo sich zu seinem großen Erstaunen eine ganze Gesellschaft ähnlich seltsamer Gestalten zum Kegelspiel zusammengefunden hat. Kein Wort wird gewechselt, allein das Poltern der Kugeln stört die Stille. Wortlos wird Rip geheißen, den Spielern aus dem Faß auszuschenken, aus dem er schließlich selbst kostet, bevor er in einen tiefen Schlaf fällt und erst nach zwanzig Jahren wieder aufwacht. Als er in sein Dorf zurückkehrt, muß er feststellen, daß seine Frau und die meisten seiner Kumpanen gestorben sind; zudem hat Rip die amerikanische Unabhängigkeit verschlafen. Die Geschichte beruht auf einer in mehreren Variationen überlieferten deutschen Sage. [Wikipedia]
© Boer Verlag
Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe von Frankfurt 1846, erschienen im Verlag Johann David Sauerländer als Teil von »Gottfried Crayon's Skizzenbuch«. Die Illustrationen stammen aus der Ausgabe London und New York 1916. Der Übersetzer ist anonym. Die Reiseaufzeichnungen aus einem Notizbuch von Mr. Knickerbocker (Postskript) übersetzte Klaus Boer.
Der Autor
Washington Irving (1783-1859), amerikanischer Schriftsteller, begann ab 1799 Juristerei zu studieren - in Ermangelung einer Rechtshochschule des Staates New York als Gehilfe in den Kanzleien verschiedener Rechtsanwälte und Richter. In die ersten Studienjahre fallen auch seine ersten Veröffentlichungen. 1804 unterbrach er das Studium aus gesundheitlichen Gründen und schiffte sich zu einer Grand Tour nach Europa ein. Er bereiste Frankreich, Italien, die Schweiz und England, bevor er 1806 nach New York zurückkehrte. Im April 1809 starb unerwartet im Alter von siebzehn Jahren Matilda Hoffmann, Irvings große Jugendliebe. Zunächst suchte er Trost in der Schriftstellerei und veröffentlichte nur wenige Monate nach Hoffmans Tod unter dem Pseudonym »Diedrich Knickerbocker« seine »History of New York«. Mit dem enormen Erfolg des Werks wurde Irving zum herausragenden Literaten New Yorks. Ab 1815 verbrachte er viele Jahre (bis 1832) in Europa, wo er sein »Skizzenbuch« und nach dem Besuch von Sevilla und Granada sein berühmtes Alhambra-Buch schrieb. 1841 wählte die National Academy of Design Washington Irving zum Ehrenmitglied. 1842 wurde er zum Botschafter der Vereinigten Staaten in Spanien ernannt; 1846 kehrte er endgültig in die USA zurück. 1829 wurde er in die American Philosophical Society und 1855 in die American Academy of Arts and Sciences gewählt. Bereits zu seinen Lebzeiten erschien eine fünfzehnbändige Werksausgabe. [Wikipedia]
© Boer Verlag
Zum Illustrator
Arthur Rackham (1867-1939), in London geboren wurde durch seine zahlreichen Buchillustrationen, insbesondere für Volksmärchen und andere Kinderbücher, bekannt. Ab 1892 begann er für »The Westminster Budget« als Reporter und Illustrator zu arbeiten. Seine ersten Buchillustrationen erschienen ein Jahr später. Von da an illustrierte er bis zu seinem Tod unzählige weitere Bücher wie »Alice im Wunderland«, Äsops »Fabeln« und Shakespeares »Ein Sommernachtstraum«. 1906 gewann Rackham die Goldmedaille der Weltausstellung in Mailand, eine weitere folgte 1911 anlässlich der internationalen Ausstellung von Barcelona. 1914 wurden seine Werke im Louvre ausgestellt. Arthur Rackham starb 1939 in seinem Haus an Krebs. [Wikipedia]
Rezension
Ethel M. Chadwick schreibt 1910 im 18. Band der »Dekorativen Kunst« über Arthur Rackham:
»In Rackhams Kunst ist seine unerschöpfliche Phantasie vielleicht am meisten zu bewundern. Er ist nie in Verlegenheit und niemals langweilig. Auch die unfehlbare Sicherheit der Hand und sein Vertrautsein mit allem, was in der weiten Natur lebt und webt, Kenntnisse, die er sich durch eifriges Studium in früher Jugend angeeignet hat, muß man anerkennen, und man freut sich immer wieder über den frischen Humor, der in vielen seiner Bilder steckt, der niemals derb wird, und der auch einen wesentlichen Zug in dem freundlichen Wesen des Meisters bildet. Seine Darstellungskraft verdient nicht weniger Lob als seine Erfindung. Alle seine Arbeiten zeigen eine technische Vollkommenheit und einen Gefühlsgehalt, wie sie nur den größten Künstlern eigen sind. Das gilt von allem, was Rackham macht, sei es nun Aquarell, Federzeichnung oder jene farbigen Zeichnungen, die er bei seinen Buchillustrationen mit besonderer Vorliebe und mit so großem Erfolge verwendet. Er hat es da zu jener technischen Höhe gebracht, die in jeder Kunst zu erreichen ist, und bei der der Künstler Hand und Auge so beherrscht, daß er jeden Gedanken, jedes Traumbild wiederzugeben weiß. Daran ist auch der wahre Meister zu erkennen, daß die Schwierigkeiten seiner Kunst, die doch immer zu überwinden sind, dem Auge des das fertige Werk betrachtenden Beschauers unsichtbar bleiben. Rackham verdankt dem gründlichen Naturstudium seiner Jugend die Erwerbung seiner erstaunlichen Technik; ohne diese tiefe Naturkenntnis wäre es ihm nie möglich gewesen, jene wunderbaren Grotesken zu erfinden, die in seiner Kunst eine so große Rolle spielen. Denn unter der Unglaublichkeit all dieser phantastischen Schöpfungen Rackhams ruht doch immer eine tiefe Naturtreue. Jene fabelhaften Elfen und Kobolde sind, außer in ihrer körperlichen Erscheinung, ja so wunderbar natürlich und mit so viel innerer Wahrhaftigkeit geschaffen, daß sie auch den Beschauer zu überzeugen vermögen. Das macht die Kunst Rackhams wahr und ernst; mögen seine Bilder, oberflächlich betrachtet, auch verrückt sein, und es wäre unrecht, in ihnen nur hübsche Bildchen zu sehen. Die Lebendigkeit der Bewegung und all die menschlichen Leidenschaften und Gemütsregungen, Freude, Schmerz, Glück, Trauer, Sehnsucht und was er sonst in seinen verzauberten Märchenbildern darzustellen liebt, verleihen diesen Geschöpfen seiner Phantasie inneres Leben, machen sie ewig wahr, ewig frisch und ewig schön.«
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