Imo Moszkowicz
Der grauende Morgen
Ein autobiographischer Roman
197 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
Euro 18,00; SFr 33,00
ISBN 3-924963-77-0
VERGRIFFEN
Der bekannte Regisseur und Schauspieler
erzählt sein Leben, seine Arbeit mit Gründgens
und Kortner, seine Leiden unter den Nazis,
seine menschlichen und unmenschlichen Begegnungen
Kurzdarstellung
Diese Autobiographie von Imo Moszkowicz ist das Bemühen des Autors, die ungeheure Last der Erinnerung an die KZs (Auschwitz) und das Morden der Nazis in einer sehr persönlichen Schilderung seines Lebensweges, seiner Tiefen und Höhen, seiner menschlichen und unmenschlichen Begegnungen mit »normalen« deutschen Bürgern und exponierten Künstlerpersönlichkeiten aufzuarbeiten. Dabei ist ein intensives zeitgeschichtliches Dokument entstanden, das als Zeugnis deutscher Vergangenheit und als kritische Betrachtung eigener und gesellschaftlicher Strukturen seinen unverwechselbaren Wert erhält. Das Buch ist ein ganz persönliches Bekenntnis, aber als solches ein spannungsgeladenes Lehrstück für die nachwachsenden Generationen wie auch für wissen- und gewissenlose Zeitgenossen, die dem Holocaust als Teil deutscher Geschichte teilnahmslos oder gar ablehnend gegenüberstehen. Ein Buch, das dem kenntnisreichen Leser eine zwingende Erlebnisatmosphäre vermittelt, in der man dieses Stück deutscher Geschichte in seiner ganzen Spannbreite begreifen lernt.
Zum Autor
Imo Moszkowicz (1925-2011), Schauspieler und Regisseur, geboren in Ahlen. Nach der »Reichskristallnacht« im Jahre 1938 mußte seine Familie den Wohnort nach Essen verlegen. 1942 von den Nazis nach Auschwitz verschleppt, wo seine Mutter und seine sechs Geschwister ermordet wurden. Bei Kriegsende von den Russen in Liberec (Reichenberg) befreit. 1945 begann sein Theaterweg an der Jungen Bühne Warendorf. und am Westfalentheater Gütersloh, danach Regieassistent bei Gustav Gründgens am Düsseldorfer Schauspielhaus und bei Fritz Kortner am Berliner Schillertheater. Inszenierte mehr als hundert Bühnenaufführungen an vielen bedeutenden Theatern im deutschsprachigen Raum, inszenierte außerdem an den Kammerspielen in Santiago de Chile, am Pro Arte Künstlertheater in Sao Paulo und am Habimah-National Theatre in Tel Aviv. Hat über 200 Fernsehfilme (zum Teil Serien) und drei Schauspielfilme inszeniert: »Die Straße der Verheißung« mit Mario Adorf und Karin Baal, »Es war mir ein Vergnügen« mit Esther Ofarim und Axel von Ambesser, »Max der Taschendieb« mit Heinz Rühmann. Als Intendant leitete er das Künstlertheater São Paulo und die Kreuzgangspiele in Feuchtwangen. Am Salzburger Mozartdeum sowie am Wiener Reinhardt-Seminar war er als Gastprofessor tätig; in gleicher Eigenschaft war er an der Grazer Hochschule für Musik und darstellende Kunst berufen. 1991 wurde er mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. 1995 Verleihung des Bayerischen Regiepreises.
Pressestimmen
Süddeutsche Zeitung:
... Es entsteht ein Bild vom vielfachen Mord, von namenloser Verzweiflung, von willkürlichen Quälereien,
von Hunger und Schwerarbeit. Imo Moszkowicz' Lebensbericht wird zum Dokument dessen, was Menschen einander
anzutun imstande sind. Vor allem spricht er davon, was Ausgeliefertsein und Verlust der Menschenwürde bedeuten.
Er vergißt aber nicht, sich dankbar derer zu erinnern, die damals gegen den Strom und oft unter hohem Risiko
Zeichen des Mitgefühls gesetzt haben. Die letzten Fragen nach den Abgründen des Massenmords am jüdischen Volk
bleiben zu Recht unbeantwortet. Denn das Buch richtet sich gegen das Vergessen und Verdrängen und ist eine
Mahnung zu Wachsamkeit und Menschlichkeit.
Neue Zürcher Zeitung:
Imo Moszkowicz, der 1925 geborene jüdische Schauspieler und Regisseur, stellt sein Buch »Der grauende Morgen«
als »Autobiographie« vor. Darin erinnert er sich vor allem an seine von Verfolgung gekennzeichnete Kindheit
und Jugend während der Nazizeit. Moszkowicz schreibt zwar, »es es ist schon so viel geschrieben worden, und
ich sollte mich der Last und der Last und der Qual des Sich-erinnern-Müssens nicht nachgeben«, entschließt
sich dennoch, seine Erinnerungen niederzuschreiben, weil er glaubt, sein Bericht könnte »Hirn und Herz derjenigen
finden, die von einer 'Auschwitzlüge' reden und gemeinerweise Historie leugnen«. Nach anfänglichem mühevollem
Erinnern, wird der Erzählduktus des Autors flüssiger, sein Bericht spannend und erschütternd zugleich.
Moszkowicz, als Jugendlicher zur Zwangsarbeit verurteilt, wird ins KZ Buna verschleppt, wo er als Häftling
Schwerstarbeit verrichten muß. Mitten im KZ-Terror entdeckt er seine schauspielerische Begabung, tritt vor
Aufsehern und Häftlingen auf. Dank seinem eisernen Willen – »ich überlebte das hier bis zum letzten
Tag« – übersteht er auch die Strapazen der Todesmärsche. Im zerstörten Nachkriegsdeutschland findet
Moszkowicz ein erstes Engagement in einer kleinen Theatergruppe. Doch über seine Theaterarbeit erfährt
der Leser nur Fragmentarisches.
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