Erwin Pfrang
Fingerspitzenhorizonte
Gedichte zu Bildern
112 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 52 farbigen Abbildungen
Format 13,5 x 21,5 cm
Euro 36,00 [D]
ISBN 978-3-96662-275-2
LIEFERBAR
»Es gibt da außerordentliche Gedichte wie ›Spitalmusik‹
oder ›Örtlich betäubt‹, die ich meiner eisernen Ration
einverleiben werde ...« [Alfred Brendel, 2020]
Zu den Arbeiten von Erwin Pfrang schreibt Carla Schulz-Hoffmann:
Pfrangs Arbeiten zeigen exemplarisch die radikale Entäußerung des Individuums, seine monomanische Konzentration auf die Gefährdungen der eigenen Existenz gegen eine Welt, die hierfür keinen selbstverständlichen Freiraum mehr bereithält. Es entstehen Bilder, die keine gängige Erwartungshaltung befriedigen, die gegen den Strom schwimmen, nicht aus Prinzip, sondern weil sie nicht anders können - und gerade darin liegt ihre Überzeugungskraft! Über allem liegt bleierne Stille, die jedoch zugleich bis zum Bersten angespannt, vibrierend wirkt Sie dröhnt uns in den Ohren und erfüllt die Luft mit schier unerträglicher Anspannung. Wie ein Trost klingt hierzu der Gedanke der Pianistin Clara Schumann: »Die Ausübung der Kunst ist ja ein großer Teil meines Ichs, es ist mir die Luft, in der ich atme!«, so lässt sich für Pfrang folgern, dass er in Bildern atmet. Eine Vorstellung, die sich die Betrachterin und der Betrachter fasziniert zu eigen machen möchten.
... Der Rückzug in einen alternativen Kontext, in die kleine Welt eines subjektiven Mikrokosmos wird von Künstlern wie Erwin Pfrang mit allen Konsequenzen, allen Einschränkungen und Unbequemlichkeiten gelebt. Eine vergleichbare Haltung begegnet im 20. Jahrhundert vielleicht noch bei Jean Fautrier, besonders aber bei Wols, über den der Freund Henri-Pierre Roché eine prägnante Charakterisierung schrieb, die gleichermaßen für Erwin Pfrang gelten konnte: ›Wie die Schnecke ihr Haus, so sintert Wols seine Zeichnungen aus - natürlich und unter Schmerzen.‹
»Örtlich betäubt«, © Foto: Jahn und Jahn, München
Roberta Smith urteilt in einer Rezension 1995 in der New York Times:
»In his own quiet, old-fashioned way, Erwin Pfrang is among the most promising artists to emerge recently in Germany.« »They boil line dawn so that its every waver and turn, its every power surge, now matter how minute, registers to maximum effect ... The results are condensed, often indecipherable panoramas, teeming with figures, gestures and features« Pfrang, she continues, »is especially adept of shifting stiles and speeds and working on a drawing from all sides, so that every way is up and his figures and other mutant beings inhabit a Beckettian no man’s land.«
Zum Text
Die Gedichte werden hier erstmalig in Buchform publiziert. 51 Bilder zeigen Arbeiten von Erwin Pfrang.
Der Autor
Erwin Pfrang, geboren 1951 in München. Studium der Malerei. Kunststipendium der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. 1987 Emigration nach Italien. Einzelausstellungen in München, New York, San Francisco, Austin, Dublin, Pienza, Brüssel, Berlin, Knokke und Catania. Seine Werke sind vertreten in den Sammlungen des Museum of Modern Art, New York, Yale University Art Gallery, The Morgan Library, Graphische Sammlung, München, Albertina Museum, Wien, Busch Reisiger Museum, Masachusetts, Kunstsammlung Würth, Pinakothek der Moderne, München und Saint Louis Museum, Missouri. 2002 Umsiedlung nach Catania. 2011 Rückkehr nach Deutschland. Lebt heute in Berlin. Veröffentlichungen: Circe Drawings, Dubliner; Hades, zu Texten von James Joyce. lo & Lui und Odysseus und kein Ende zu eigenen Texten.
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