Florian Rötzer
Vom Chaos zur Endophysik
Wissenschaftler im Gespräch
416 Seiten, Broschur
Euro 48,00 [D]; 49,40 [A]
ISBN 978-3-924963-59-0
LIEFERBAR
Ein Diskussionsforum über Forschung
und Techniken der Zukunft
Kurzdarstellung
Wir werden derzeit überschwemmt von neuen Theorien, die neue Einblicke in die Welt und in unser Gehirn versprechen. Chaostheorie, Synergetik, Fraktale Geometrie, Katastrophentheorie, Theorie der nicht-linearen Systeme, Theorien der Berechenbarkeit, der Komplexität und der Selbstorganisation sind verwandte und multidisziplinäre Ansätze, die ohne den Computer nicht zum Durchbruch gekommen wären und eng miteinander verwandt sind. In den Gesprächen mit Physikern, Chemikern, Mathematikern, Neurobiologen und Computerwissenschaftlern werden die Konturen des neuen Weltbildes und die Verzahnung der verschiedenen Theorien herausgearbeitet. Da immer mehr Wissenschaftler mit Computersimulationen arbeiten, die ästhetische Bewertung immer mehr in den Vordergrund rückt und die Gehirnwissenschaft immer weiter in das komplizierte Geflecht unseres neuronalen Systems eindringt, stellt die Frage nach der Ästhetik und der Kunst aus der Sicht der Wissenschaft eine wesentliche Klammer der Gespräche dar.
Inhalt
Florian Rötzer: Ästhetik der Wissenschaft?
Friedrich Cramer: Die Schönheit und Kunst aus der Perspektive der Chaostheorie
Hermann Haken: Kunstwerke rufen Instabilitäten hervor
Bernd-Olaf Küppers: Ist die Biologie eine Geisteswissenschaft?
Bernhard Korte: Die einzige Motivation, Mathematik zu betreiben, ist Ästhetik
Heinz-Otto Peitgen: Mit den Fraktalen kehren die Bilder in der Mathematik zurück
Wolfgang Coy: Das Wichtige der Technik ist die Art, wie man damit umgehen kann
Wolf Singer: Wahrnehmen ist das Verifizieren von vorausgeträumten Hypothesen
Ernst Pöppel: Wenn die Maschine läuft, ist sie nicht mehr zu reparieren
Ingo Rentschler: Geschmack und Erkenntnis
Gerhard Roth: Die Welt, in der wir leben, ist konstruiert
Horst Prehn: Die Manipulation von Erfahrungen ist Mikrochirugie am Gehirn
Ernst Florey: Vom Nervengeist zur Neuronen-Doktrin
Günther Palm: Natürliche und künstliche Intelligenz – natürliche und künstliche neuronale Netze
Rudolf Kapellner: Mind Machines
Onno Onnen: Roboter: Verhalten und Bewegung
Heinz Trauboth: Symbiose von Technik, Kunst und Natur
Scott Fisher: Virtuelle Welt und Selbsterfahrung
Jürgen Brickmann: Wahrnehmung und Neue Medien
Thomas Christaller: Künstliche und natürliche Intelligenz
Erich Kiefer: Perspektiven der künstliche Intelligenz
Detlef B. Linke: Neurologie des Fernsehens
Friedrich Kittler: Konturen einer Medienwissenschaft
Harald Atmanspacher: Zufall und Welterklärung
Otto E. Rössler: Endophysik – eine neue kopernikanische Revolution?
Otto E. Rössler, Reimara Rössler, Peter Weibel: Die Welt als Schnittstelle
Niklas Luhmann: Die Evolution des Kunstsystems
Herbert W. Franke: Informationstheorie und Ästhetik
Zum Autor und Herausgeber
Florian Rötzer, geb. 1953, lebt als freier Autor in München. Veröffentlichungen (als Hrsg.) u.a.: Französische Philosophen im Gespräch, München 1986; Bildwelten – Denkbilder (mit O. van de Loo und H. M. Bachmayer), München 1987; Denken, das an der Zeit ist, Frankfurt 1987; Ästhetik des Immateriellen. Kunst und Neue Technologien, Kunstforum Bd. 97 (1988) und Bd. 98 (1989); Kunst und Philosophie, Kunstforum Bd. 100 (1989); Kunst machen? Gespräche und Essays (mit S. Rogenhofer), München 1990; Digitaler Schein, Frankfurt 1991; Strategien des Scheins. Kunst – Computer – Medien. (mit P. Weibel), München 1991; Künstlergruppen: ein Phänomen moderner Kunst, Kunstforum Bd. (1991); Philosophen-Gespräche zur Kunst, München 1991
Pressestimmen
Die Süddeutsche Zeitung schreibt:
Der von Florian Rötzer herausgegebene und eingeleitete Band »Vom Chaos zur Endophysik« klingt nach
wissenschaftlich diszipliniertem Nachdenken über einen Begriff von weltanschaulichem Effekt. Die
Chaostheorie, eigentlich das Geschäft von Physikern, Biologen und Gehirnforschern, hat in den letzten
Jahren Öffentlichkeit bekommen. Der weltanschauliche Erfolg des Chaos-Modells liegt auch an
seiner ästhetischen Dimension.
Insbesondere die neueren und allerneuesten Forschungsgebiete der Chaostheorie, der Künstlichen
Intelligenz, der Endophysik oder der Theorie der neuronalen Netze sind durch die Visualisierungen und
Simulationen am Computer von ästhetischer Aussagekraft. Apfelmännchen sind schön. Die
Brücke zu schlagen zwischen Geisteswissenschaften, Naturwissenschaften und der Ästhetik, ist
daher das spezielle Anliegen des Herausgebers, der nicht nur Experten auf dem Gebiet der Physik zu diesem
Themenkomplex befragt hat. Da der Sammelband sich mit neueren und neuesten Fragen beschäftigt, gibt
es selbstverständlich auch etwas von Luhmann über die »Evolution des Kunstsystems« zu lesen.
Als Einführung in die Chaostheorie kann der Band nicht gelten, da es die Chaostheorie noch gar nicht
gibt. Empfehlenswert für Einsteiger die zwei Aufsätze von Ernst Florey und Günther
Palm über Neurobiologie und Künstliche Intelligenz. Der Herausgeber wandelt mit seinen
Gesprächspartnern durch den »Irrgarten der Begriffe«, sein Anspruch, ein wenig Ordnung zu stiften,
löst sich ein. Gerade die Gesprächsform, in denen die Wissenschaftler sich nicht selten aufs
Glatteis von Andeutungen, gewagten Verknüpfungen, gar Assoziationen wagen, regt an zum Weiterlesen –
auch über diesen Band hinaus.
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