Joseph Conrad
Der Geheimagent
Übersetzung von Ernst Wolfgang Freissler
320 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 38,00 [D]
ISBN 978-3-96662-289-9
LIEFERBAR
Conrads Roman war Vorlage für Alfred Hitchcocks Thriller
»Sabotage« von 1936. Christopher Hampton verfilmte den Roman
1996 mit Bob Hoskins, Patricia Arquette und Gérard Depardieu.
Zum Text
Der Roman gehört mit »Nostromo« und »Mit den Augen des Westens« zu den politischen Romanen Conrads. Hinter der Ebene des Spionageromans verbirgt sich eine komplexe und ironische Auseinandersetzung mit dem kleinbürgerlichen Leben in der modernen Großstadt. Conrad selbst hielt ihn für einen seiner besten Romane. 1886: Im Londoner Stadtteil Soho betreibt Adolf Verloc einen kleinen, nicht allzu gut gehenden Laden, in dem er pornographische Erzeugnisse und Nippes verkauft. Er lebt mit seiner Frau Winnie und ihrem geistig behinderten Bruder Stevie in einer kleinen Wohnung hinter dem Laden. Was seine Frau nicht weiß: Er liefert Berichte über die anarchistischen Kreise, in denen er verkehrt, gegen gute Bezahlung an eine Botschaft. Zu dieser Botschaft wird er eines Tages zitiert. Der neue Sekretär Wladimir verlangt von Verloc mehr als nur Berichte, er soll einen Bombenanschlag auf das Observatorium von Greenwich ausführen. Der öffentliche Aufschrei über diese Attacke auf die Wissenschaft würde die lasche Haltung der britischen Polizei gegenüber den Anarchisten ändern, die auch die Sicherheit in seinem Land gefährdet.
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1929, erschienen im S. Fischer Verlag. Die englische Ausgabe erschien 1907 unter dem Titel »The Secret Agent: A Simple Tale«.
Der Autor
Joseph Conrad (1857-1924) wurde als Sohn polnischer Eltern im Gouvernement Kiew (heutige Ukraine) geboren, das bis 1793 polnisch gewesen war und nach der zweiten Teilung Polens unter russische Herrschaft geriet. Conrads Vater war Schriftsteller und polnischer Patriot, der William Shakespeare und Victor Hugo ins Polnische übersetzte. Er regte seinen Sohn an, polnische und französische Literatur zu lesen. Nach dem tragischen Tod seines Vaters und seiner Mutter ging er als sechzehnjähriger Jugendlicher 1874 nach Marseille, um Seemann zu werden. 1878 betrat Conrad erstmals britischen Boden. 1886 erhielt er im Alter von 30 Jahren die britische Staatsbürgerschaft. Seine Laufbahn als Schriftsteller begann er etwa 1890. Conrad schrieb in englischer Sprache, die er erst mit 21 Jahren zu erlernen begonnen hatte. 1895 veröffentlichte er seinen ersten Roman. Lange Zeit war er auf Gönner angewiesen. Erst 1914 hatte er seinen literarischen Durchbruch mit »Spiel des Zufalls«. Seine Romane und Erzählungen zählen zu den wichtigsten Werken der englischen Literatur des ausgehenden 19. und frühen 20. Jahrhunderts. [Wikipedia]
Der Übersetzer
Ernst Wolfgang Freissler (1884-1937), österreichisch-schlesischer Autor, Lektor und Übersetzer, war zunächst Bankbeamter bevor er später Redakteur wurde. Seine Werke hat er teils unter dem Decknamen E. W. Günter veröffentlicht. Freissler lebte um 1930 bis 1934 als Lektor für ausländische Literatur im Berliner S. Fischer Verlag in Zeuthen, bevor er ab 1934 als Übersetzer in Berlin tätig wurde, unter anderem für Werke von Joseph Conrad (Der Geheimagent) und George Bernard Shaw. Freissler war auch Mitarbeiter des Simplicissimus und des Königsberger Rundfunks.
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