Maxim Gorki
Eine Beichte
Übersetzt aus dem Russischen von August Scholz
Mit 1 Abbildung
256 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Euro 32,00 [D]
ISBN 978-3-96662-213-4
LIEFERBAR
Die ewige Frage des Verhältnisses von Religion
und sozialer Gerechtigkeit
Der Autor
Maxim Gorki (1868-1936), eigentlich Alexei Maximowitsch Peschkow. Er wuchs in ärmsten Verhältnissen auf. Nach dem frühen Tod des Vaters kam der junge Alexei mit seiner Mutter bei den Großeltern unter. Körperliche Gewalt innerhalb der Familie war nichts Außergewöhnliches. Als er zehn war, starb die Mutter an Tuberkulose und der Großvater nahm ihn nach nur drei Jahren von der Schule. Von nun an musste Peschkow selbst Geld verdienen. In den späten 1880er Jahren kam er in Kasan erstmals mit der revolutionären Bewegung in Kontakt. Peschkow las viel und eignete sich als Autodidakt ein umfassendes, aber unsystematisches Wissen an. 1894 gelang ihm der Durchbruch als Schriftsteller. Nach dem Erfolg seiner Theaterstücke Die Kleinbürger (1901) und Nachtasyl (1902) war Gorki so populär, daß die verschiedenen Versuche des Regimes, gegen ihn vorzugehen, immer wieder Proteststürme auslösten. In der kurzen Zeit der politischen Lockerung nach der Revolution von 1905 war Gorki unermüdlich für die Revolution tätig. Bei der Zeitschrift Nowaja Schisn (Neues Leben), die er mitbegründet hatte, lernte er Lenin kennen. Als das politische Klima wieder strenger wurde, ging er ins Ausland. Er verbrachte die Jahre 1907 bis 1913 auf der Insel Capri, wo er sich ausschließlich mit russischen und revolutionären Themen beschäftigte. Eine Amnestie anläßlich des dreihundertjährigen Jubiläums des Hauses Romanow im Jahr 1913 ermöglichte Gorki, wieder nach Russland zurückzukehren. Gorkis Skepsis gegenüber der Oktoberrevolution von 1917 war der Grund für seine große Auseinandersetzung mit Lenin. Gorki war zwar grundsätzlich für eine soziale Revolution, meinte aber, daß das russische Volk dafür noch nicht reif sei. 1918 wurde die Zeitschrift Nowaja Shisn (Neues Leben), in der er gegen Lenins Prawda polemisierte, verboten. In den Jahren 1921 bis 1925 hielt sich Gorki in verschiedenen europäischen Städten und Kurorten auf. Nach Lenins Tod blieb Gorki bis 1927 in Italien, wo er an den umfangreichen Romanen »Das Werk der Artamanows« und »Das Leben des Klim Samgin« arbeitete. 1927 beschloß die Kommunistische Akademie, Gorki als proletarischen Schriftsteller anzuerkennen. Als er bald darauf nach Sowjetrussland zurückkehrte, wurden ihm alle möglichen Ehrungen zuteil. Zeitlebens war er um die Aufklärung der Bevölkerung und die Förderung junger Schriftsteller bemüht. Gorkis Werke wurden in Deutschland von den Nazis 1933 verbrannt und bis 1945 aus Bibliotheken ausgesondert. Heute gilt er weltweit als russischer Klassiker. [Text und Bild aus Wikipedia]
Zum Text
Matwej, 35 Jahre alt, erzählt aus seinem Leben. Als Mönch auf der Suche nach Gott führt ihn eine jahrelange Wanderschaft kreuz und quer durch Russland. Gorki polemisiert dabei über die Einstellung der Bauern zu Gott und Welt. Nicht zuletzt hinterfragt er den moralischen Konflikt, in dem sich Matwejs befindet, da er »sich gleichzeitig zum Marxismus und Christentum hingezogen fühlt«. Überhaupt ist eine der roten Fäden in Gorkis Romanen die Religiosität des russischen Volkes.
Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe Berlin ca. 1910, erschienen im I. Ladyschnikow Verlag.
Der Übersetzer
August Scholz (1857-1923) war vor allem als Übersetzer Gorkis bekannt geworden, hat sich aber auch als publizistischer Vermittler russischer Literatur einen Namen gemacht. Er erlernte im Kontakt mit russischen Mitschülern die russische Sprache. In den 1870 Jahren studierte er zunächst Jura in Berlin und wechselte zur nordischen, schließlich zur slawische Philologie über. Anfangs schrieb er unter dem Pseudonym Thomas Schäfer. Bis 1913 war Scholz Lehrer an einer Berliner Mittelschule. Scholz lernte Gorki bereits 1901 auf einer Rußlandreise kennen. Er war der einzige Übersetzer, dessen Übertragung Gorki autorisiert hat. Er war auch mit Leonid Andrejew bekannt. Scholz hat sich mit Übersetzungen von Ryleev, Gogol, Dostojewski, Tolstoi, Kolzow, Tschechow und Andrejew hohes Ansehen erworben. Noch heute werden von Scholz übersetzte Stücke an deutschen Bühnen aufgeführt, wie beispielsweise 2013 Maxim Gorkis Sommergäste in der Regie von Alvis Hermanis an der Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin oder 2016 Nikolai Gogols Komödie Der Revisor in der Regie von Sebastian Hartmann am Schauspiel Frankfurt.
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