Karl Hampe
Deutsche Kaisergeschichte
in der Zeit der Salier und Staufer
412 Seiten, Gebunden mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Format: 13,5 × 20,5 cm
Euro 48,00 [D]
ISBN 978-3-96662-413-8
LIEFERBAR
Ein Klassiker der mittelalterlichen Geschichtsforschung
Zum Text
Dies Buch möchte nicht nur belehren, sondern auch anregen, nicht nur studiert, sondern auch gern gelesen sein. Ich versuchte, viel unnützen Ballast, der in den landläufigen Lehrbüchern mitgeschleppt wird, über Bord zu werfen, um dafür dem Wesentlichen und Lebensvollen, soweit das auf beschränktem Raume möglich ist, zu seinem Recht zu verhelfen. Der gewählte Titel soll andeuten, daß hier nicht ein Gesamtbild der deutschen Geschichte in der salischen und staufischen Epoche erwartet werden darf, sondern daß im Mittelpunkt der Darstellung durchaus die staatliche Entwicklung steht, in der die führenden Persönlichkeiten ja ganz anders hervortreten, als etwa in der verfassungsrechtlichen und wirtschaftlichen. Bei den Literaturangaben habe ich mich grundsätzlich auf die wertvolleren Schriften beschränkt; für bibliographische Zwecke steht ja neben anderen Hilfsmitteln die Quellenkunde von Dahlmann-Waitz zur Verfügung. Die den beiden Hauptabschnitten vorangeschickten Bemerkungen über die Geschichtsquellen sollen nur die notdürftigsten Fingerzeige geben, nicht etwa das Wissenswerte erschöpfen, denn gerade hierfür fehlt es nicht an bequemen Handbüchern. Auf die Andeutung der wichtigeren wissenschaftlichen Kontroversen, namentlich soweit sie noch unausgetragen sind, glaubte ich besonderen Nachdruck legen zu sollen. Eine eigene Stellungnahme schien mir da in der Regel anregender, als ein farbloses Referat der Meinungen; daß der angehende Forscher da nicht allenthalben auf die verba magistri zu schwören hat, versteht sich von selbst.
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe Leipzig 1909, erschienen im Verlag Quelle & Meyer.
Der Autor
Karl Hampe (1869-1936) war von 1903 bis 1934 ordentlicher Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Heidelberg. Bis zum Ersten Weltkrieg war er Monarchist. Nach dem Untergang des Kaiserreiches am Ende des Weltkrieges wandelte er sich zum »Vernunftrepublikaner«. 1933 distanzierte er sich vom Nationalsozialismus. Er ging in die innere Emigration, indem er vorzeitig in den Ruhestand eintrat und sich in das Privatleben zurückzog. Hampe zählt zu den bedeutendsten Mediävisten des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts. Mit seinen Überblicksdarstellungen »Deutsche Kaisergeschichte in der Zeit der Salier und Staufer« (1909), »Herrschergestalten des deutschen Mittelalters« (1927) oder »Das Hochmittelalter« (1932) prägte er das Mittelalterbild der Deutschen vor 1945. Nach seinem Tod wurden einige seiner Texte in der NS-Zeit propagandistisch mißbraucht. Sein von 1914 bis 1920 sorgfältig geführtes Kriegstagebuch gilt als bedeutende Quelle für die Kultur- und Mentalitätsgeschichte des Gelehrtentums am Ende des Kaiserreiches. Das Kriegstagebuch wurde 2004 der Forschung als Edition zur Verfügung gestellt. Hampes Schüler Friedrich Baethgen, Percy Ernst Schramm und Gerd Tellenbach übten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts erheblichen Einfluß auf die deutsche und internationale Mediävistik aus.
Inhalt
I. Die Zeit der Salier
Geschichtschreibung
§ 1. Konrad II. (1024–1039)
§ 2. Heinrich III. (1039–1056)
§ 3. Das Reich während der Minderjährigkeit Heinrichs IV. (1056–1065)
§ 4. Die Anfänge Heinrichs IV. und Gregors VII. (1065–1075)
§ 5. Der Kampf zwischen Heinrich IV. und Gregor VII. (1075–1085)
§ 6. Die Fortsetzung des Kampfes bis zum Tode Heinrichs IV. (1085–1106)
§ 7. Heinrich V. und das Ende des Investiturstreits (1106–1125)
II. Die Zeit der Staufer
Geschichtschreibung
§ 8. Lothar von Supplinburg (1125–1137)
§ 9. Konrad III. (1138–1152)
§ 10. Die Anfänge Friedrichs I. (1152–1157)
§ 11. Reaktionäre Politik unter dem Einflüsse Reinalds von Dassel (1157–1167)
§ 12. Weitere Kämpfe bis zur Beendigung des Schismas (1168–1177)
§ 13. Die Zeit der letzten großen Erfolge Friedrichs I. (1178–1190)
§ 14. Heinrich VI. (1190–1197))
§ 15. Innozenz III. und die deutschen Thronwirren (1198–1216)
§ 16. Das Emporsteigen Friedrichs II. bis zum Frieden von Ceperano (1230)
§ 17. Friedrich II. auf der Höhe seiner Macht (1230–1239)
§ 18. Der Entscheidungskampf zwischen Kaisertum und Papsttum (1239–1250)
Register der Orts- und Personennamen
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