Wilhelm Hauff
Mitteilungen aus den Memoiren des Satan
Mit Illustrationen von Wilhelm Gause
und Heinrich Lefler
360 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 51 Abbildung
Format: 13,5 × 20,5 cm
Euro 38,00 [D]
ISBN 978-3-96662-421-3
LIEFERBAR
Hauffs Erstlingswerk erregte unter den Zeitgenossen einiges Aufsehen.
Zum Text
Schon auf der Universität hat Hauff vermutlich die ersten Skizzen zu seinen »Memoiren des Satan« entworfen und, wenn auch des künftigen Zweckes noch unbewußt, zum Teil in der uns vorliegenden Form fertig geschrieben; davon zeugen mit fast unumstößlicher Gewißheit die Frische und Lebendigkeit so mancher Szene (ich erinnere nur an die köstliche Schilderung des Kollegienbesuches) sowie die lebhafte Karikatur gewisser Persönlichkeiten und vor allem Hauffs eigene Worte in seinem am 25. November 1825 an Th. Hell (Winkler) gerichteten Briefe. »Ich habe«, sagt er hier, »ehe ich es wagte, jene Memoiren in die Welt gehen zu lassen, lange vorgearbeitet und Stoffe gesammelt, die nicht ohne Interesse sein möchten. Ich habe sie in Form von Novellen und Erzählungen teils schon niedergeschrieben, teils so angelegt, daß sie in kurzem der Vollendung nahe sind.« Zusammengestellt und innerlich verbunden hat Hauff diese Entwürfe dann während seines Aufenthaltes im Hügelschen Hause; hier wird er nach eifriger Lektüre von Hoffmanns Schriften auch die Einleitung geschrieben haben, die außer manchem anderen z. B. in der Gestalt des mysteriösen Herrn Hasentreffer an Hoffmanns »Elixire des Teufels« erinnert.
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1890, erschienen in der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart. Die Rechtschreibung wurde der Ausgabe München 1970 angepaßt.
Der Autor
Wilhelm Hauff (1802-1827), Schriftsteller der Romantik, gehörte zum Kreise der Schwäbischen Dichterschule. Hauff besuchte von 1809 bis 1816 die Tübinger Lateinschule und ab 1817 die Klosterschule in Blaubeuren. Er studierte von 1820 bis 1824 an der Universität Tübingen Theologie und wurde zum Dr. phil. promoviert. Von 1824 bis 1826 arbeitete er in Stuttgart bei Ernst Eugen Freiherr von Hügel als Hauslehrer und reiste danach durch Frankreich und Norddeutschland. Im Januar 1827 wurde er Redakteur des Cottaschen Morgenblattes für gebildete Stände. Im Februar heiratete er seine Cousine Luise Hauff. Im August unternahm er eine Studienreise durch Tirol, bei der er Material für ein geplantes Werk über Andreas Hofer sammeln wollte. Während der Reise infizierte er sich mit Typhus und kehrte krank zurück. Im November 1827 wurde die Tochter Wilhelmine geboren. Hauff starb acht Tage später an der Typhuserkrankung, kurz vor seinem 25. Geburtstag.
Die Illustratoren
Wilhelm Gause (1853-1916), deutsch- österreichischer Porträt- und Genremaler sowie Illustrator der Düsseldorfer Schule. Besondere Bedeutung haben seine Gruppenporträts, welche soziales Leben und besondere gesellschaftliche Ereignisse im Wien des späten 19. und frühen 20. Jahrhunderts darstellen. Gause studierte von 1870 bis 1872 an der Kunstakademie Düsseldorf Malerei. Dort waren Andreas und Karl Müller, Wilhelm
Lotz, Heinrich Lauenstein und Wilhelm Roßmann seine Lehrer. Außerdem nahm er seit 1871 Unterricht bei dem Maler Eduard von Gebhardt. 1879 zog er nach Wien, wo er sich einen Namen als Zeitungsillustrator machte. Seine Spezialität wurden betont realistische Darstellungen des Wiener Alltagslebens und gesellschaftlicher Ereignisse wie Bälle und Feste. Er zeichnete für in- und ausländische Zeitungen, unter anderem für Die Gartenlaube und die Illustrirte Zeitung. Gause beschickte regelmäßig bedeutende österreichische und internationale Ausstellungen. Auf der Internationalen Aquarellausstellung in Dresden erhielt er 1889 ein Ehrendiplom, auf einer Ausstellung von Zeitungen und Illustrationswerken in Paris die Silbermedaille.
Heinrich Lefler (1863-1919), österreichischer Maler, Graphiker und Bühnenbildner. Er studierte von 1880 bis 1884 an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Christian Griepenkerl, ab 1884 an der
Akademie der Bildenden Künste in München bei Nikolaus Gysis und Wilhelm von Diez. 1891 wurde er Mitglied der Gesellschaft bildender Künstler Österreichs, K ünstlerhaus. 1900 war er ein Gründungsmitglied des Hagenbundes. Von 1900 bis 1903 war Lefler Ausstattungsleiter an der Wiener Hofoper. Von 1903 bis 1910 hatte er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste inne. Gleichzeitig war Heinrich Lefler ab 1903 Ausstattungsleiter am Wiener Burgtheater. Gemeinsam mit Josef Urban zeichnet Lefler verantwortlich für die Ausstattung des Wiener athauskellers und für Entwurf nd Ausstattung des Schlosses des Grafen Esterhazy.
© Boer Verlag
Inhalt
Erster Teil
Einleitung
Erstes Kapitel. Der Herausgeber macht eine interessante Bekanntschaft
Zweites Kapitel. Der schauerliche Abend
Drittes Kapitel. Der schauervolle Abend (Fortsetzung)
Viertes Kapitel. Das Manuskript
I. Die Studien des Satan auf der berühmten Universität …en
Fünftes Kapitel. Einleitende Bemerkungen
Sechstes Kapitel. Wie der Satan die Universität bezieht, und welche Bekanntschaften er dort machte
Siebentes Kapitel. Satan besucht die Kollegien, was er darin lernte
Achtes Kapitel. Der Satan bekömmt Händel und schlägt sich; Folgen davon
Neuntes Kapitel. Satans Rache am Dr. Schnatterer
Zehntes Kapitel. Satan wird wegen Umtrieben eingezogen und verhört; er verläßt die Universität
II. Unterhaltungen des Satan und des ewigen Juden in Berlin
Eilftes Kapitel. Wen der Teufel im Tiergarten traf?
Zwölftes Kapitel. Satan besucht mit dem Ewigen Juden einen ästhetischen Tee
Dreizehntes Kapitel. Angststunden des Ewigen Juden
Vierzehntes Kapitel. Der Fluch (Novelle)
Fünfzehntes Kapitel. Das Intermezzo – Die Trinker
III. Satans Besuch bei Herrn von Goethe
Sechzehntes Kapitel. Bemerkungen über das Diabolische in der deutschen Literatur
Siebzehntes Kapitel. Der Besuch
IV. Der Festtag im Fegefeuer. Eine Skizze
Achtzehntes Kapitel. Beschreibung des Festes. Satan lernt drei merkwürdige Subjekte kennen
Neunzehntes Kapitel. Geschichte des deutschen Stutzers
Zweiter Teil
I. Vorspiel. Worin von Prozessen, Justizräten die Rede, nebst einer stillschweigenden Abhandlung „was von Träumen zu halten sei?“
II. Der Fluch (Fortsetzung)
III. Mein Besuch in Frankfurt
1. Wen der Satan an der Table d’hôte im Weißen Schwanen sah
2. Trost für Liebende
3. Ein Schabbes in Bornheim
4. Das gebildete Judenfräulein
5. Der Kurier aus Wien kommt an
6. Der Reis-Effendi und der Teufel in der Börsenhalle
7. Die Verlobung
IV. Der Festtag im Fegefeuer (Fortsetzung)
1. Der junge Garnmacher fährt fort, seine Geschichte zu erzählen
2. Der Baron wird ein Rezensent
3. Das Theater im Fegefeuer
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