Wilhelm Hauff
Novellen
Mit Illustrationen von Franz Amling, Fritz Bergen,
Edmund Brüning, Robert Geissler
und Richard Ernst Kepler
548 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 71 Abbildung
Format: 13,5 × 20,5 cm
Euro 48,00 [D]
ISBN 978-3-96662-419-0
LIEFERBAR
Glaubliche und unglaubliche Geschichten mit kongenial illustrierten Bildern berühmter deutscher Künstler.
Zum Text
Mehrere Novellen, die ich aufgeschrieben, beziehen sich auf geheime Familiengeschichten oder sonderbare, abenteuerliche Vorfälle, deren wahre Ursachen wenig ins Publikum kamen, und ich kann versichern, daß ich sie alle teils in Berlin, teils in Hannover, Kassel, Karlsruhe, selbst in Dresden eben von solchen alten Frauen, den Chroniken ihrer Umgebung, gehört und oft wörtlich wiedererzählt habe. Nur so ist es möglich, daß wir, auch ohne jenen Schlüssel zum Feenreich, gegenwärtig in Deutschland eine so bedeutende Menge Novellen zutage fördern. Die »wundervolle Märchenwelt« findet kein empfängliches Publikum mehr, die lyrische Poesie scheint nur noch von wenigen geheiligten Lippen tönen zu wollen und vom alten Drama sind uns, sagt man, nur die Dramaturgen geblieben. In einer solchen miserablen Zeit, Verehrter! ist die Novelle ein ganz bequemes Ding. Den Titel haben wir, wie eine Maske, von den großen Novellisten entlehnt, und Gott und seine lieben Kritiker mögen wissen, ob die nachstehenden Geschichten wirkliche und gerechte Novellen sind. Ich habe, mein werter Herr! dies alles gesagt, um Ihnen darzutun, wie ich eigentlich dazu kam, Novellen zu schreiben, wie man beim Novellenschreiben zu Werk gehe, und - daß alles getreue Wahrheit sei, wenn auch keine poetische, was ich niedergeschrieben. [Aus dem Vertraulichen Schreiben von W. Hauff]
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1890, erschienen in der Deutschen Verlags-Anstalt, Stuttgart. Die Rechtschreibung wurde der Ausgabe München 1970 angepaßt..
Der Autor
Wilhelm Hauff (1802-1827), Schriftsteller der Romantik, gehörte zum Kreise der Schwäbischen Dichterschule. Hauff besuchte von 1809 bis 1816 die Tübinger Lateinschule und ab 1817 die Klosterschule in Blaubeuren. Er studierte von 1820 bis 1824 an der Universität Tübingen Theologie und wurde zum Dr. phil. promoviert. Von 1824 bis 1826 arbeitete er in Stuttgart bei Ernst Eugen Freiherr von Hügel als Hauslehrer und reiste danach durch Frankreich und Norddeutschland. Im Januar 1827 wurde er Redakteur des Cottaschen Morgenblattes für gebildete Stände. Im Februar heiratete er seine Cousine Luise Hauff. Im August unternahm er eine Studienreise durch Tirol, bei der er Material für ein geplantes Werk über Andreas Hofer sammeln wollte. Während der Reise infizierte er sich mit Typhus und kehrte krank zurück. Im November 1827 wurde die Tochter Wilhelmine geboren. Hauff starb acht Tage später an der Typhuserkrankung, kurz vor seinem 25. Geburtstag.
Die Illustratoren
Franz Amling (1853-1894), deutscher Landschaftsmaler und Illustrator, arbeitete zunächst als Bauzeichner. Franz Amling studierte an der Kunstschule des Städelschen Kunstinstituts in Frankfurt am Main bei Heinrich Hasselhorst, ab 1885 an der Akademie der Künste in München in der Malschule von Ludwig von Löfftz. Nach dem Studium war er in München als freischaffender Landschafts-, Schlachten- und Jagdmaler tätig. 1888 errichtete er in Schleißheim nahe München sein Atelier. Er wurde Vorreiter der Freilichtmalerei. Zu seinen Schülern gehörte u. a. Johann Daniel Holz.
Fritz Bergen (1857-1941) studierte von 1877 bis 1879 an der Leipziger Kunstakademie; mit dem 27. Oktober 1879 ist sein Eintritt in die Naturklasse der Kunstakademie in München dokumentiert, wo er sich bis 1891 weiterbildete. Zwischenzeitlich hielt er sich 1884/85 in Stuttgart auf, um Arbeiten von Friedrich Wilhelm Hackländer (1816–1877) für den Krabbe Verlag zu illustrieren. Er war Mitglied der Münchener Künstler- Genossenschaft, weiter gehörte er auch dem Verband Deutscher Illustratoren an. Er war Mitbegründer und 1927 Vorsitzender des Süddeutschen Illustratorenbunds, Landesgruppe Bayern. Er lieferte unzählige Zeichnungen als Vorlagen für die Holzstich-Illustrationen der populären Zeitschriften wie Die Gartenlaube, Illustrierte Zeitung, Leipzig, Vom Fels zum Meer, Neuer Deutscher Jugendfreund und das von Thekla von Gumpert herausgegebene Töchteralbum. Stuttgarter und Leipziger Buchverlage favorisierten seine Illustrationen, die in den Jugendschriften und Abenteuererzählungen unter anderem von John F. Cooper, Charles Dickens, Carl Falkenhorst, Eugène Sue, Jón Svensson und anderen erschienen. Um die Jahrhundertwende gehörte er zu den meistbeschäftigten deutschen Illustratoren.
Edmund Brüning (1865-unbekannt), deutscher Maler und Illustrator, studierte in den Jahren 1883 bis 1891 an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort waren Hugo Crola, Heinrich Lauenstein und vor allem Peter Janssen der Ältere seine Lehrer. Sie bildeten ihn zu einem Historienmaler aus. In seinem späteren Berufsleben, das er in Berlin verbrachte, war er Porträt- und Genremaler. Außerdem illustrierte er literarische Werke der Klassik und des 19. Jahrhunderts.
Robert Geissler (1819-1893), deutscher Maler und Illustrator.
Richard Ernst Kepler (1851-1930), deutscher Maler und Illustrator, besuchte das Polytechnikum und die Kunstakademie in Stuttgart bei Bernhard von Neher, Heinrich von Rustige und Carl von Häberlin. Später setzte er seine Studien in München und Wien fort. Kepler war ein fruchtbarer Illustrator von Kinder- und Jugendliteratur sowie von Anthologien, Märchen und Sagen. Er war vor allem für Stuttgarter und süddeutsche Verlagsfirmen tätig.
Inhalt
Die Bettlerin vom Pont des Arts
Othello
Jud Süß
Die Sängerin
Die letzten Ritter von Marienburg
Das Bild des Kaisers
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