Einzeltitel

 

Schnitzler, Frau Bertha Garlan

Arthur Schnitzler
Frau Bertha Garlan

156 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 28,00 [D]
ISBN 978-3-96662-261-5

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»In der Welt dieses Dichter-Arztes gibt es nichts nichts – außer Tod und Geschlecht.« [Klaus Mann]

 


Zum Text

Frau Bertha Garlan (seit der Ausgabe 1912 Frau Berta Garlan) enstand um die Jahrhundertwende und erschien 1901 in der Literaturzeitschrift Neue Deutsche Rundschau in Berlin. Wenige Wochen später brachte der Verlag S. Fischer, Herausgeber der Zeitschrift, den Text als Buch heraus. Die Protagonistin Bertha Garlan, eine in einer Kleinstadt lebende Witwe, trifft in Wien ihre Jugendliebe, den gefeierten Violinvirtuosen Emil Lindbach, wieder. Für einen kurzen Moment hofft sie, der provinziellen Enge ihres Daseins entkommen zu können.

Der Text des Neusatzes folgt der 6. Auflage von 1908 erschienen im S. Fischer Verlag, Berlin.

Der Autor

Schnitzler

Arthur Schnitzler (1862-1931) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter der Wiener Moderne. Nach der Matura 1879 die Matura studierte er an der Universität Wien Medizin. 1885 bis 1888 arbeitete er als Assistenz- und Sekundararzt am Allgemeinen Krankenhaus der Stadt Wien. Ab 1890 war Schnitzler mit Hugo von Hofmannsthal, Hermann Bahr und Richard Beer-Hofmann, den Hauptvertretern der literarischen Wiener Moderne, sowie mit Sigmund Freud bekannt. Um die Jahrhundertwende war er einer der bedeutendsten Kritiker der österreichisch-ungarischen Gesellschaft und ihrer Entwicklung. Nach der Veröffentlichung von »Leutnant Gustl«, worin er den Ehrenkodex des Militärs angriff, wurde ihm 1901 der Offiziersrang als Oberarzt der Reserve aberkannt. Danach war er nurmehr als freier Schriftsteller in Wien tätig. Frauen spielten im Leben Arthur Schnitzlers immer eine zentrale Rolle. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte der Literat zu den meistgespielten Dramatikern auf deutschen Bühnen. Mit Beginn des Ersten Weltkrieges ging das Interesse an seinen Werken zurück. 1921 wurde ihm anläßlich der Uraufführung des Bühnenstücks »Der Reigen« wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses der Prozeß gemacht, der allerdings letztlich beim Wiener Verfassungsgerichtshof zugunsten des Autors ausging. Schnitzler schrieb Dramen und Prosa (hauptsächlich Erzählungen), in denen er das Augenmerk vor allem auf die psychischen Vorgänge seiner Figuren lenkt. Gleichzeitig mit dem Einblick in das Innenleben der Schnitzlerschen Figuren bekommt der Leser auch ein Bild von der Gesellschaft, die diese Gestalten und ihr Seelenleben prägt. Die handelnden Personen sind typische Gestalten der damaligen Wiener Gesellschaft: Offiziere und Ärzte, Künstler und Journalisten, Schauspieler und leichtlebige Dandys, und nicht zuletzt das süße Mädel aus der Vorstadt. Es geht Schnitzler meist nicht um die Darstellung krankhafter seelischer Zustände, sondern um die inneren Kämpfe gewöhnlicher, durchschnittlicher Menschen mit ihren gewöhnlichen Lebenslügen, zu denen eine Gesellschaft voll von ungeschriebenen Verboten und Vorschriften, sexuellen Tabus und Ehrenkodizes besonders die schwächeren unter ihren Bürgern herausfordert. [Auszug aus Wikipedia]

Inhalt

Die Vorgeschichte, die im Verlauf erzählt wird: Vor ihrer Heirat war Bertha mit Emil Lindbach, ein Student am Wiener Conservatorium, befreundet. Nachdem Bertha auf Anordnung ihres Vaters das Studium abbrechen mußte, verloren sich die beiden aus den Augen, unter anderem, weil ihr Emils Avancen zu direkt waren. Nach dem Tod ihrer Eltern heiratete Bertha, mehr aus Pflichtgefühl als aus Liebe, den älteren Versicherungsbeamten Victor Matthias Garlan und zog mit ihm in eine Kleinstadt, nicht allzu weit von Wien entfernt, zu seiner Verwandtschaft. Die Handlung setzt ein, als sie bereits drei Jahre um ihren überraschend gestorbenen Ehegatten getrauert hat. Seither lebt die junge Frau alleine mit ihrem kleinen Sohn Fritz. Sie gibt Klavierstunden und ist auf das Wohlwollen ihres Schwagers und ihrer Schwägerin angewiesen. Im Ort hat sie einen Verehrer mit zweifelhaftem Ruf, Herrn Klingemann, an dem sie aber kein Interesse zeigt. Sie spürt in sich das Verlangen Inhaltsverzeichnis Inhalt nach Ausbruch aus der Kleinstadtatmosphäre. Vorbild ist ihr dabei Anna Rupius. Deren Gatte, Herr Rupius, sitzt gelähmt zu Hause, während Anna immer wieder in das wenige Zugstunden entfernte Wien reist. Eines Tages schließt Bertha sich Frau Rupius an und reist mit, um sich neue Kleider anfertigen zu lassen. Trotz eines wenig befriedigenden Wiedersehens mit ihrer Cousine blüht sie auf. Ein Konzertplakat kündigt ein Wohltätigkeitskonzert unter Mitwirkung von Emil an. Danach kehren ihre Gedanken immer wieder zu ihrer Jugendliebe zurück. Wieder in der Kleinstadt, nimmt Bertha eine Zeitungsnotiz über die Ernennung Emils zum königlichbairischen Kammervirtuosen zum Anlaß, ihm zu schreiben. Sie erhält innerhalb kürzester Zeit Antwort. In Folge verabreden sie ein Treffen für ihren nächsten Ausflug nach Wien. Am Tag ihrer Abreise erfährt sie, dass Frau Rupius ihren Mann verlassen will. In Wien trifft sie sich mit Emil im Kunsthistorischen Museum. Das Gespräch verläuft zunächst eher stockend, Emil erzählt kaum von sich. Sie vereinbaren ein zweites Treffen für den Abend. Nach dem Abendessen verbringen Emil und Bertha eine leidenschaftliche Nacht in einer Wohnung, die er eigens für diesen Zweck angemietet hat. Bertha möchte weitere Zeit mit ihm bis zur Rückreise verbringen, doch er sagt ihr wegen anderweitiger Verbindlichkeiten ab. Nach ihrer Rückkehr bekennt Berta in einem Brief offen ihre rückhaltlose Liebe, für die sie eine Übersiedlung nach Wien vorzunehmen gedächte. Sie gesteht ihre Affäre gegenüber Anna Rupius, wird aber von dieser belächelt und über Geschehnisse hinter der Fassade des Ortes aufgeklärt; so hatte unter anderem Berthas Schwägerin ein Verhältnis mit Klingemann. Frau Rupius reist wieder nach Wien, wobei Herr Rupius Bertha erklärt, sie würde ihn für immer verlassen. Trotzdem kehrt Anna nach einem Tag zurück. In Folge erkrankt sie schwer. Bertha erhält einen Brief von Emil, in dem er ihr abrät, nach Wien zu ziehen, erklärt aber, daß er sie gerne alle vier bis sechs Wochen einmal treffen wolle. Sie erkennt, daß sie für ihre einstige Jugendliebe ausschließlich als Affäre existiert und sie sich keine Hoffnungen auf ein neues Leben mit ihm zu machen braucht. Bei einem Besuch im Haus des Ehepaares Rupius erfährt sie, daß sich der Zustand von Frau Rupius verschlechtert hat, diese stirbt wenig später. Aus einem belauschten Gespräch zwischen zwei Ärzten entnimmt Bertha, daß die Todesursache eine Blutvergiftung nach einer Abtreibung war.

 

 


 

 

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