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Tolstoi_Kaukasische_Erzählungen

Lew Tolstoi
Kaukasische Erzählungen

Aus dem Russischen übersetzt
von Raphael Löwenfeld

116 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 24,00 [D]
ISBN 978-3-947618-97-2

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Soldatenalltag im Kaukasus während der russischen
Expansion in der Mitte des 19. Jahrhunderts

 


Zum Text

Mehrere impressive Erzählungen, die den Alltag und die seelische Verfassung der russischen Soldaten während der Kaukasuskriege schildern.

Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe Leipzig 1901, erschienen im Eugen Diederichs Verlag.

Inhalt

Einführung
Der Überfall - Erzählung eines Freiwilligen
Der Holzschlag - Erzählung eines Junkers
Eine Begegnung im Felde mit einem Moskauer Bekannten

Der Autor

Bild Tolstoi

Lew Tolstoi (1828-1910), berühmter russischer Schriftsteller. An der Universität Kasan begann er 1844 ein Studium der orientalischen Sprachen. Nach einem Wechsel an die juristische Fakultät brach er das Studium 1847 ab, um die Lage der 350 geerbten Leibeigenen im Stammgut der Familie in Jasnaja Poljana mit Landreformen zu verbessern. Von 1851 an erlebte er in der zaristischen Armee als Fähnrich einer Artilleriebrigade den Krieg im Kaukasus. Seine Erfahrungen im Militäreinsatz beeinflußten seine frühen Kaukasus-Erzählungen. Nach Ausbruch des Krimkriegs erlebte er 1854 den Stellungskrieg in der belagerten Festung Sewastopol. Die realistischen Berichte aus diesem Krieg machten ihn früh als Schriftsteller bekannt. Seit 1855 lebte er abwechselnd auf dem Gut Jasnaja Poljana, in Moskau und in Sankt Petersburg. Unter pädagogischem Blickwinkel bereiste er 1857 und 1860/61 westeuropäische Länder und besuchte Künstler (Charles Dickens, Iwan Turgenew) und Pädagogen (Adolph Diesterweg). Nach der Rückkehr verstärkte er seine reformpädagogischen Bestrebungen und richtete Dorfschulen nach dem Vorbild Rousseaus ein. Auch als die Schule durch die zaristische Verwaltung geschlossen worden war, verfolgte Tolstoi die pädagogischen Ziele weiter. In der sechziger und siebziger Jahren schrieb er die monumentalen Romane »Krieg und Frieden« sowie »Anna Karenina«, die seinen literarischen Ruhm begründeten. Mit seiner großen Anerkennung begann für Tolstoi eine Phase der Orientierungslosigkeit. Seine Sinnsuche brachten ihn dazu, auf Rauchen und Alkohol zu verzichten und sich vegetarisch zu ernähren. Seit 1881 hatte er sich intensiv religiösen Fragen zugewandt. Die Verbreitung seiner Anschauungen zog den Widerstand politischer und kirchlicher Einrichtungen nach sich. Auf seine Achtung im Ausland folgte seine Ächtung im Inland. Seit 1882 unterstand er polizeilicher Überwachung. Tolstoi lehnte sozialistische Bestrebungen im Sinne einer Diktatur des Proletariats ab. Mit seinem moralischen Rigorismus sah er sich in einem Zwiespalt: Sich selbst und der reichen Oberschicht, der er entstammte, warf er eine egozentrische und sinnentleerte Lebensweise vor. Seine Haltung führte ihn zu der Frage nach beständigen moralischen Werten, die er für sich mit dem Anspruch auf bedingungslose Nächstenliebe und radikale Gewaltlosigkeit beantwortete. Vor diesem Hintergrund galt Tolstoi in seinen späten Jahren als Vertreter eines religiös inspirierten Anarchismus. Neben staatlichen Willkürmaßnahmen wie der Hausdurchsuchung 1908, bei der alle auffindbaren Texte konfisziert wurden, verschärften sich auch familiäre Konflikte. Da seine Frau es ablehnte, die in seinem Testament dem russischen Volk vermachten literarischen Werke als gemeinsame Besitztümer des Volkes anzusehen, verließ Tolstoi mit seinem Arzt und seiner jüngsten Tochter die Familie zu einer letzten, spektakulären Reise in Richtung Süden. Auf dieser Reise in einem offenen Zug erkrankte er an einer Lungenentzündung und starb am frühen Morgen des 20. November 1910 im Haus des Bahnhofsvorstehers von Astapowo. [Foto: Porträt Tolstois von Iwan Kramskoi, 1873. Quelle: Wikisource]

Der Übersetzer

Raphael Löwenfeld (1854-1910), Slawist, gründete mit dem Berliner Schiller-Theater eine der ersten Spielstätten der Volksbühnenbewegung und war ein Befürworter der deutsch-jüdischen Assimilation. Er wuchs in Posen auf. Nach dem Studium der Philologie und der Promotion 1877 war er Lektor für russische Sprache und Literatur an der Universität Breslau. Das Schiller-Theater, dessen erster Direktor er auch war, eröffnete mit Schillers Räubern. Zum Programm gehörten auch Ibsen, Hauptmann und vor allem Tolstoi, welchen Löwenfeld seit 1891 als einer der ersten ins Deutsche übersetzt und durch eine Biografie (1892) im deutschen Sprachraum bekannt gemacht hatte. [Wikipedia]

 

 


 

 

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