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Dioskurides

Dioskurides
Arzneimittellehre
[De materia medica]

Übersetzung und Kommentar
von Julius Berendes

Mit einem Sachregister griechischer,
lateinischer und deutscher Wörter

640 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 3 Abbildungen, davon 2 farbig
Format: 13,5 × 21,5 cm
Euro 68,00 [D]
ISBN 978-3-96662-343-8

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Eines der bedeutendsten antiken Werke der praktischen Medizin,
ausführlich kommentiert.


Zum Text

Die »materia medica« des Dioskurides umfaßt ca. 1000 Arzneimittel (813 pflanzlichen, 101 tierischen und 102 mineralischen Ursprungs) und bietet 4740 medizinische Anwendungen. Sie gliedert sich in fünf Bücher: 1. Aromatische Kräuter oder Gewürze, Öle, Salben; Pflanzensäfte, Gummis, Harze und Früchte von Bäumen und Sträuchern. 2. Tiere, Teile von Tieren, tierische Produkte (darunter Honig, Milch und Fett), Getreide, Topfkräuter und Gemüse. 3. Wurzeln, Säfte, Kräuter und Samen, »die sowohl dem gewöhnlichen als auch dem arzneilichen Gebrauch dienen«. 4. vorher nicht genannte Wurzeln und Kräuter, Schwämme und Pilze. 5. Weinsorten, Mineralien und andere anorganische Substanzen wie Erze, Steine und Erden. Dioskurides verwendet erstmals eine Systematik nach der qualitativen Verwandtschaft, der medizinischen Wirksamkeit bzw. pharmakologischen Wirkung der einzelnen Arzneimittel. Vorbildcharakter für spätere Kräuterbücher bis in die frühe Neuzeit hatte mehr noch Dioskurides’ Methode der Pflanzenbeschreibung: der Name der Pflanze und Synonyme, Herkunft, botanische Beschreibung, medizinische Eigenschaften, Zeitpunkte der Ernte, Zubereitung und Anwendung, gegebenenfalls auch Hinweise auf Lagerung, Aufdeckung von Verfälschungen usw. Bereits die älteste und zugleich wichtigste überlieferte Dioskurides-Handschrift, der prachtvoll illustrierte »Wiener Dioskurides« von 512/3 n. Chr., bietet zudem (ebenso wie spätere Handschriften) kunsthistorisch wichtige Abbildungen der besprochenen Heilpflanzen. Die Arzneimittelkunde des Dioskurides, in zahllosen, immer wieder neuen Bearbeitungen, Paraphrasen und Übersetzungen verbreitet, behauptete für über 1600 Jahre uneingeschränkt ihre autoritative Geltung in Abendland und Orient auf dem Gebiet der Pharmazie, der Pflanzen- und Drogenkunde und ist als eines der einflußreichsten Werke in der Geschichte der Medizin und Pharmakologie überhaupt zu betrachten. Der Aufstieg der organischen Chemie im 19. Jahrhundert verdrängte seine Nutzung auch aus der Alltagspraxis von Kräuterkunde, pharmazeutischer Herstellung und Anwendung.

Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe Stuttgart 1902, erschienen im Ferdinand Enke Verlag. Die Rechtschreibung wurde behutsam den Regeln der Alten deutschen Rechtschreibung angepaßt. Einige Wörter, vor allem die Pflanzennamen und viele medizinische sowie chemische Fachbegriffe, wurden beibehalten, ebenso einige deutsche Materialbegriffe. Da es sich um ein antikes Werk handelt, sind die darin beschriebenen Rezepturen nicht mehr für den heutige Gebrauch zu empfehlen oder sogar gesundheitsschädigend. Der Verlag übernimmt deswegen keinerlei Verantwortung für die Folgen eventueller Anwendungen.

Der Autor

Dioskurides

Pedanios Dioskurides aus Anazarbos bei Tarsos in der römischen Provinz Kilikien (heute Landschaft in Kleinasien) war ein griechischer Arzt im Römischen Reich, der im 1. Jahrhundert in der Epoche des Kaisers Nero lebte. Dioskurides ist einer der bekanntesten Ärzte der Antike und gilt mit seine Arneimittellehre (De materia medica) als Pionier der Pharmakologie. Über das Leben des Dioskurides wissen wir nur das, was er selbst mitteilt, und das ist herzlich wenig. In der Vorrede zu seiner Materia medica sagt er, daß er in seiner kriegerischen Laufbahn als römischer Militärarzt viele Länder gesehen hat, und daß er von Jugend auf für die Naturwissenschaften begeistert gewesen sei. Wo er allerwärts gewesen ist, gibt er weiter nicht an. Seine Studien machte er wahrscheinlich zu Tarsos mit seiner höheren Lehranstalt für Philosophie und Grammatik und in Alexandrien, dem damals berühmtesten und blühendsten Sitze der Wissenschaften. Seine Lebenszeit kann mit absoluter Sicherheit nicht bestimmt werden, da feste Zahlen darüber fehlen.

Der Übersetzer und Kommentator

Berendes

Julius Berendes (1837-1914) begann nach der Reifeprüfung eine Apothekerlehre. Anschließend arbeitete er als Gehilfe in Paderborn und Gelsenkirchen und studierte danach in Innsbruck Philosophie, Geschichte und Archäologie, anschließend begann er das Studium der Pharmazie in Bonn, das er 1864 mit dem Staatsexamen beendete. Nach seiner Promotion in Freiburg erwarb er 1865 gemeinsam mit seinem Bruder die Apotheke in Ahaus, deren Leitung er bald allein übernahm. 1877 kaufte Berendes die zuvor neu konzessionierte Offizin in Hameln, mußte diese aber aufgrund unglücklicher Umstände und des frühen Todes seiner Frau bald wieder veräußern. 1883 ging er nach Goslar , wo er bis 1887 als Apotheker tätig war. Er blieb in Goslar, wo er eine rege schriftstellerische Tätigkeit entfaltete, die 1900 mit der Verleihung des Professorentitels durch den Kaiser ihre Anerkennung fand. Im Mittelpunkt der Arbeiten von Berendes stand die Pharmazie in der Antike. 1891 erschien die »Pharmazie bei den alten Kulturvölkern». In zwei Bänden präsentierte er die Früchte seiner althistorischen Studien und lieferte damit ein Handbuch, das auch heute noch als Standardwerk gelten kann. Kurze Zeit darauf trat Berendes auch als Lehrbuchautor hervor. Von der »Geschichte der Pharmazie«, die unter Mitwirkung angesehener Historiker und Fachgenossen von Berendes herausgegeben werden sollte, erschien wegen Unstimmigkeiten 1898 nur der erste Band, der die Pharmazie der Ägypter und Israeliten behandelt. Besonders als Übersetzer antiker und mittelalterlicher Werke ist Berendes heute noch bekannt. Neben Hildegard von Bingens »Physica« und dem »Hortulus« des Walahfried Strabo übertrug er die Arzneimittellehre des Dioskurides und die medizinische Enzyklopädie des Paulos von Aigina ins Deutsche. Obwohl kurze Zeit später mit den kritischen Editionen von Wellmann und Heiberg ein besserer griechischer Text eingerichtet wurde und die Berendes'schen Übersetzungen damit auf einer veralteten Textgrundlage fußen, sind sie dennoch wegen ihres für den Pharmaziehistoriker wertvollen Kommentars unentbehrlich.

 

 


 

 

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