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Klabund_Harfenjule

Klabund
Die Harfenjule

Neue Zeit-, Streit- und Leidgedichte

108 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 24,00 [D]
ISBN 978-3-96662-044-4

 

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Klabund hatte diesen Gedichtband der Harfenjule,
einem Berliner Original, gewidmet.

 


Zum Text

Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe von 1927, erschienen im Verlag Die Schmiede, Berlin.
Klabund setzte der historischen Harfenjule ein literarisches Denkmal in seinem Gedichtband Die Harfenjule. Seine Gedichte, Chansons und Bänkellieder greifen ins pralle Leben des Berliners der zwanziger Jahre. Kurt Tucholsky bescheinigte in der Weltbühne diesem Gedichtband hohe Qualität und eine Frische, die auch noch nach achtzig Jahren nicht ganz vergangen sein werde.

Der Autor

Klabund

Klabund (eigentlich Alfred Henschke 1890-1928), deutscher Dichter, Dramatiker, Lyriker, Erzähler zwischen Impressionismus und Expressionismus. Sein Werk war, da stark erotisch oder pazifistisch, häufigen Anfeindungen ausgesetzt. Nach dem Abitur, das er 1909 am Humanistischen Friedrichsgymnasium in Frankfurt (Oder) bestand, studierte er erst Chemie und Pharmazie in München, wechselte jedoch bald zu Philosophie, Philologie und Theaterwissenschaften in München, Berlin und Lausanne. 1912 brach er das Studium ab. Ein erster Band mit Gedichten erschien 1913 in Berlin. Im gleichen Jahr kam der Kontakt zu Alfred Kerrs Zeitschrift »Pan« zustande; ebenso veröffentlichte er in der »Jugend« und im »Simplicissimus«. Von 1914 an war er Mitarbeiter der Zeitschrift »Die Schaubühne« (später »Die Weltbühne«). Den Ersten Weltkrieg begrüßte er anfangs begeistert und verfasste eine Reihe patriotischer Soldatenlieder. Zum Militär wurde Klabund wegen einer schleichenden Tuberkulose nicht eingezogen. Die Jahre bis zu seinem Tod hielt er sich häufig in Schweizer Lungensanatorien auf. In dieser Zeit begann er damit, sich mit fernöstlicher Literatur zu beschäftigen, die er in der Folge übersetzte und bearbeitete. So übertrug er Gedichte des persischen Dichters Hafis in die deutsche Sprache. Im Laufe des Krieges wandelte sich Klabund zum Kriegsgegner. Im Tessin schloss er sich einem Kreis pazifistischer deutscher Emigranten an, die eng mit dem Monte Verità von Ascona verbunden waren. 1917 veröffentlichte die Neue Zürcher Zeitung Klabunds offenen Brief an Wilhelm II. mit der Aufforderung zur Abdankung. Gegen Klabund wurde daraufhin ein Verfahren wegen Vaterlandsverrats und Majestätsbeleidigung eingeleitet. 1925 heiratete Klabund die Schauspielerin Carola Neher, mit der er eine turbulente Ehe führte. 1925 wurde Klabunds Drama »Der Kreidekreis« in Meißen uraufgeführt. Die Berliner Aufführung im selben Jahr machte das Stück zum großen Erfolg. 1928 erkrankte er bei einem Italienaufenthalt an einer Lungenentzündung, die zusammen mit seiner nie ausgeheilten Tuberkulose lebensbedrohlich wurde, und an der er kurz darauf in Davos verstarb. [Quelle: Wikipedia]

»Harfenjulius Klabund« von Kurt Tucholsky

Ja, und dann hat er die reizende Idee gehabt, seinen Kleinkram an Gedichten genau, genau so zu drucken wie meine Lieblingshefte, die ich so oft im Papierladen gekauft habe: »Wo ist der Himmel so blau wie in Wien? sowie hundert andre Schlager der Saison.« Er: das ist Klabund, und seine neue Gedichtsammlung, die sehr lustig ist, heißt »Die Harfenjule« und ist im Verlag der Schmiede zu Berlin erschienen. Zum für in die Tasche zu stecken. Sehr reizvoll ist zunächst, daß die Gedichte, wie das in den Zwanzig-Pfennig-Heften der Operetten-Texte üblich ist, in langen Prosazeilen ausgedruckt sind. Das gibt den Versen so etwas kurz Abgehacktes, auch weiß man nicht genau, wann eigentlich eine Zeile aus ist, man muß mit dem Finger lesen, und manchmal bleibt ein entzückendes Reimwort klein und ärmlich dastehen, »niedertauen«. Punkt. Aus. Wie stark und sicher müssen Gedichte gebaut sein, mit denen man sich diesen Scherz erlauben kann!
Klabunden seine sind das. Sie sind mehr als das. Die meisten freilich sind Notentexte; sie pfeifen, brüllen, schreien und orgeln nach Musik. So ein Ding wie die »Hofsänger« sind ein Chanson erster Güte – außer Mehring weiß ich keinen, der das kann. ... Dann ist mein Lieblingslied in dem Heftchen enthalten: »Liebeslied«, Klabund hat es mir einmal leise am Klavier vorgesungen – er hatte es in sein Notizbuch gekritzelt, und da saß er so still und bräunlich am Klavier, er hätte ruhig zum Schluß mit dem Hut einsammeln gehen können. »Hui über drei Oktaven, Glissando unsere Lust! Laß mich noch einmal schlafen an deiner Brust.« Das ist ein schönes Lied. Was: »Und ich baumle mit die Beene« anbetrifft, so hat dieses Lied, wenn ich recht bin, der Ebinger ihre Marke gegeben.
So ein Versband ist immer ungleich – manches ist aus Pappdeckel, manches wie aus Stahlplättchen zusammengesetzt, vieles aus einem Guß. Es glückt nicht immer. Wunderschön die große »Ode an Zeesen«. Das ist eines von den Heften, das ich einmal – in achtzig Jahren – vergilbt und halb zerbröckelt zur Nachkontrolle lesen möchte. Mindestens zwanzig dieser Lieder werden dann noch frisch sein. Und das ist sehr viel. (Kurt Tucholsky, Die Weltbühne. 23. Jahrgang 1927, Nummer 28, Seite 73–74. )

 

 


 

 

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