Einzeltitel

 

Poehlmann_Tacitus

Robert von Pöhlmann
Die Weltanschauung des Tacitus

84 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 24,00 [D]
ISBN 978-3-96662-048-2

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Ein Grundlagenwerk zur antiken Geschichtsschreibung

 


Zum Text

Als Virtuose der psychologischen Interpretation des geschichtlichen Lebens, als Meister der Motivenforschung gehört Tacitus von vornherein in die Reihe der kausal erklärenden Historiker. Und er hat ja auch selbst in seinem ersten großen Geschichtswerk eine umfassende Erklärung der Erscheinungen unter dem Gesichtspunkt der Kausalität in Aussicht gestellt – durchaus im Sinne des Polybios. Wie dieser, so verlangt auch Tacitus, daß die Historie vor allem Klarheit darüber schaffe, was er echt polybianisch die ratio rerum und ihre Verursachung nennt. Freilich sieht auch er sich alsbald zu dem schmerzlichen Bekenntnis gedrängt, daß jenem Gebiete des Rationalen in der Geschichte und damit dem eigentlich wissenschaftlichen Begreifen enge Grenzen gesteckt sind, daß ihm ein weites Reich des für uns Irrationalen gegenübersteht. [Pöhlmann]

Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe, erschienen in den »Sitzungsberichten der Königlich Bayerischen Akademie der Wissenschaften«, Philosophisch-philologische und historische Klasse, Jahrgang 1910.

Der Autor

Bild Pöhlmann

Robert von Pöhlmann (1852-1914) war ein bedeutender deutscher Althistoriker. Er studierte in München, in Göttingen und in Leipzig u.a. bei Waitz und Roscher Geschichte. Bei Waitz in Göttingen promovierte er 1875. Überraschend wechselte er, nach einer vielbeachteten Arbeit zur italienischen Renaissance, mit seiner Habilitation ins althistorische Fach. Die an der Universität Erlangen vorgelegte Schrift gilt auch heute noch als sehr originell. 1884 wurde er in Erlangen außerordentlicher Professor auf dem neu geschaffenen Lehrstuhl für Alte Geschichte, 1886 schließlich ordentlicher Professor. 1901 wechselte er als Ordinarius für Alte Geschichte nach München auf einen dort ebenfalls neu eingerichteten Lehrstuhl. 1913 übernahm Pöhlmann von Iwan von Müller die Herausgeberschaft des Handbuches der Altertumswissenschaft, eine Tätigkeit, die ein Jahr später durch seinen Tod ein frühes Ende fand. Pöhlmann war seit 1887 korrespondierendes, ab 1901 ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und dort ab 1907 Sekretär der historischen Klasse. 1909 wurde er geadelt. Seine Forschungsbereiche und Fragestellungen lassen Pöhlmann als einmalige Figur der deutschen Althistorie erscheinen. Pöhlmann beschäftigte sich intensiv mit Platon und anderen antiken Autoren wie Ephoros, hippokratischen Schriften und Strabon. Charakteristisch war die Auseinandersetzung nicht nur mit historischer, sondern auch mit geografischer und philosophischer Literatur. Er beschäftigte sich mit der Demografie antiker Städte, römischer Wirtschaftsgeschichte und Gesellschaftsstruktur der Römer und ganz besonders mit dem römischen Kapitalismus. Hier setzte er sich vor allem mit den Theorien von Karl Marx auseinander. Ein weiteres Feld, auf dem er sich betätigte, war die Erforschung antiker Utopien. Auch auf dem Gebiet der italienischen Wirtschaftsgeschichte der Renaissance insbesondere von Florenz beschritt Pöhlmann seinerzeit Neuland. [Quelle: Wikipedia]

 

 


 

 

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