Einzeltitel

 

Dahn Walhall

Felix Dahn und Therese Dahn
Walhall

Germanische Götter- und Heldensagen

Mit Illustrationen von Johannes Gehrts

508 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 49 Abbildungen
Euro 48,00 [D]
ISBN 978-3-96662-393-3

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Die kenntnisreiche und bis heute wichtige Darstellung germanischer
Götter und Helden durch Felix Dahn und seine Frau Therese

 


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© Boer Verlag

Zum Text

Wir würden daher ratlos der trümmerhaften Überlieferung einzelner, in Ermangelung des Zusammenhangs unverständlicher Bruchstücke der germanischen Götterwelt gegenüberstehen, böten nicht die Sage, dann der Aberglaube und allerlei Sitten und Gebräuche, welche sehr oft als ein Niederschlag alter Göttergestalten und gottesdienstlicher Handlungen seit grauester Vorzeit bis heute in unserm Volke fortleben, hoch willkommene Erklärung und Ergänzung in geradezu staunenerregender Fülle. . . Jakob Grimm hat nun mit ebenso tiefer Gelehrsamkeit wie poetischer Ahnung aus den kirchlichen Legenden die Götter und Göttinnen Walhalls wieder herausgewickelt; er hat in den Heiligenlegenden Übertragungen von Göttergestalten aufgefunden (so waren z. B. Wotan zu Sankt Martin, Freyr zu Sankt Leonhard, Baldur zu Sankt Georg, Frigga und Freya zur Madonna geworden); er hat endlich in zahllosen Spielen, Aufzügen, Festen, Gebräuchen und abergläubischen Vorstellungen des Volks, in Sage, Märchen, Schwank die Spuren der bald gewaltig schreitenden, bald leise schwebenden Germanengötter dargewiesen. [Aus der Einleitung]

Der Text des Neusatzes folgt der achten Auflage 1888, erschienen im Verlag R. Voigtländer, Kreuznach. Die Rechtschreibung des Originals wurde beibehalten.

Die Autoren

Dahn_Felix_Therese

Felix Dahn (1834-1912), Schriftsteller und Historiker, studierte nach dem Abitur an der Universität München Rechtswissenschaft und Philosophie, promoviert mit 21 Jahren zum Dr. iur. Schon 1857 habilitierte er sich in München mit der Schrift Studien zur Geschichte der germanischen Gottesurteile. Nach seiner Habilitation lehrte Dahn zunächst Deutsches Recht in München. 1863 wurde er außerordentlicher und 1865 ordentlicher Professor an der Universität Würzburg. Hier beteiligte er sich aktiv an der Hochschulpolitik. 1872 wechselte er auf einen Lehrstuhl der Albertus-Universität Königsberg. 1888 ging er schließlich an die Universität Breslau. Dahn wandte sich in seinen Forschungen früh auch der Geschichtswissenschaft zu. Sein wissenschaftliches Hauptwerk »Die Könige der Germanen« erschien in 11 Bänden (1861-1909). Zudem gilt Dahn dank seiner Monographie »Prokopius von Cäsarea« (1865) als der Begründer der modernen Forschung zu Prokopios von Caesarea. Seine Werke über die Spätantike und die Völkerwanderung sind heute bekannter als die seiner früheren Königsberger Kollegen Wilhelm Drumann und Friedrich Wilhelm Schubert. Daneben veröffentlichte Dahn auch eine kaum überschaubare Fülle juristischer Fachliteratur, die von handels- bis zu völkerrechtlichen Themen reicht. Dahns Popularität gründete vor allem auf einem historischen Roman: »Ein Kampf um Rom« (1876). Sein historisches Hauptwerk ist die »Urgeschichte der germanischen und romanischen Völker«, erschienen zwischen 1880 und 1889 in vier Bänden.

Therese Dahn, geb. Freiin Droste zu Hülshoff (1845-1929), studierte an der Universität Würzburg. Zu ihren Professoren gehörte der damals berühmte Rechtshistoriker und Schriftsteller Felix Dahn. Gegen den starken Widerstand auch der Familie Droste zu Hülshoff heirateten beide 1873 nach dem Deutsch-Französischen Krieg, an dem Dahn als Johanniter teilgenommen hatte. Therese Dahn inspirierte ihren Mann zu einer reichen literarischen Produktion und unterstützte seine Publikationen. So rettete sie seinen Erfolgsroman »Ein Kampf um Rom«, als Felix Dahn ihn ins Feuer werfen wollte. Zugleich unterstützte sie seine Forschungen. Felix Dahn rühmte ihre Sprachbegabung. Um die Quellen im Original lesen zu können, lernte sie z. B. die nordische und Altnordische Sprache, aber auch Altfranzösisch und die Provenzalische Sprache. Sie schrieb zahlreiche Gedichte und wissenschaftliche Beiträge, die teils in gemeinsamen Publikationen erschienen. Laut Felix Dahn war sie die alleinige Autorin der Heldensagen. Nach dem Tode ihres Mannes veröffentlichte sie allein das Werk »Karl der Große und seine Paladine«.

Der Illustrator

Johannes Gehrts (1855-1921), Maler, Buchillustrator und Kostümbildner, besuchte die Kunstakademie in Weimar von 1873 bis 1876 und wurde u. a. von Albert Baur unterrichtet. Er lebte und lehrte ab 1884 in Düsseldorf und gehörte der Düsseldorfer Malerschule an. Auf der III. Internationalen Ausstellung von Aquarellen, Pastellen, Handzeichnungen und Radierungen in Dresden 1892 stellte er mehrere Bilder aus. Gehrts gilt als bedeutender Buchillustrator des 19. Jahrhunderts. Viele seiner Bilder wurden in der Gartenlaube und in den Fliegenden Blättern gedruckt. Er illustrierte Bücher zu germanischen Heldensagen, Marine- und Piratengeschichten, Reiseabenteuerromanen und Märchen. Die Gemälde und Illustrationen zu diesem Genre trugen ihm den Spitznamen »Germanen-Gehrts« ein.

Inhalt

Erste Abteilung: Göttersagen
Erstes Buch: Allgemeiner Teil - I. Die Grundanschauungen: Entstehung der Welt, der Götter und der übrigen Wesen - II. Die Welten und die Himmelshallen - III. Die goldene Zeit und die Unschuld der Götter. Deren Schuldigwerden; Kämpfe mit den Riesen; Verluste und Einbussen. Tragischer Charakter der germanischen Mythologie. Bedeutung der Götterdämmerung
Zweites Buch: Besonderer Teil: Die einzelnen Götter - I. Odin-Wotan - II. Thor-Donar - III. Tyr-Ziu - IV. Freyr-Frô - V. Baldur-Forseti - VI. Loki-Loge - VII. Hel-Nerthus - VIII.Freya und Frigga - IX. Die Nornen - X. Die Walküren - XI. Andre Götter und Göttinnen - XII.Mittelwesen: Elben, Zwerge, Riesen
Drittes Buch: Die Götterdämmerung und die Welterneuerung - I. Vorzeichen und Vorstufen der Götterdämmerung: Verschuldungen, Verluste und Vorkehrungen der Götter - II. Die Götterdämmerung - III. Die Erneuerung - Anhang: Stammbäume der Götter

Zweite Abteilung: Heldensagen
Erstes Buch: Die Wölsungen - I. Sigi. Rerir. Wölsung - II. Sigmund und Sinfiötli - III. Helgi Hundingsbani (d.h. Hundings-Töter) - IV. Sinfiötlis und Sigmunds Ende - V. Sigurd - VI. Sigurd und die Giukungen - VII. Der Giukungen Ende - VIII. Swanhild und ihre Brüder
Zweites Buch: Beowulf - I. Von den Schildingen - II. Beowulf - III. Der Feuer-Drache
Drittes Buch: Kudrun - I. Hettel und Hagen - II. Kudrun
Viertes Buch: Aus verschiedenen Sagenkreisen - I. Von den Wilkinen und ihrem Reiche - II. Wieland der Schmied - III. Walther und Hildgund
Fünftes Buch: Aus den Sagenkreisen von Dietrich von Bern und von den Nibelungen - I. Dietrichs Jugend - II. Dietrich, König von Bern - III. Etzels Krieg mit den Russen - IV. Dietrichs Zug gegen Ermenrich - V. Dietrich von Bern und die Nibelungen - VI. Dietrichs Heimkehr

 

 


 

 

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