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Aristoteles_Politik

Aristoteles
Politik

Ins Deutsche übertragen
und mit erklärenden Zusätzen von Jacob Bernays

128 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 28,00 [D]
ISBN 978-3-96662-132-8

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Die Hauptquelle zur antiken griechischen Verfassungswirklichkeit


Zitat

»Viel eher ... müßte für das Kinderzeugen eine feste Grenze bestehen, so daß Niemand über eine gewisse Zahl hinaus zeugen dürfte; und bei dieser Bestimmung der Kindermenge wäre Rücksicht zu nehmen auf die gewöhnlichen Zufälle, wenn es sich z. B. träfe, daß nicht alle geborenen Kinder am Leben bleiben, und auf Kinderlosigkeit anderer Bürger. Es aber ganz unbeschränkt zu lassen, wie es jetzt in den meisten Staaten ist, daraus muß notwendig Armut der Bürger entspringen, und Armut wiederum erzeugt Aufruhr und Verbrechen.«

Zum Werk des Aristoteles

Neben dem hohen Fluge Platons erscheinen die Persönlichkeit und das Lebenswerk des Aristoteles durchweg kühler und nüchterner. Aber wenn ihm der Trieb zum Eingreifen in das öffentliche Leben ebenso abgeht wie der poetische Schmuck der Rede und der Komposition, so tritt dafür um so gewaltiger die überschauende und überwältigende Kraft des Denkens, die Reinheit und Klarheit der wissenschaftlichen Gesinnung, die Sicherheit der Disposition und die Gestaltungskraft geistiger Arbeitsgemeinschaft hervor. Aristoteles ist eine Verkörperung des Geistes der Wissenschaft, wie sie die Welt nicht wieder gesehen hat, und in dieser Richtung hat auch seine unvergleichliche Wirkung auf die Zukunft gelegen: für die Forschung, welche, unbeirrt durch alle Gefühlsinteressen, mit scharfem Blick die Wirklichkeit aufzufassen sucht, wird er immer der führende Denker bleiben. Von der ganzen außerordentlich umfangreichen schriftstellerischen Tätigkeit des Aristoteles ist nur das Geringste, aber das wissenschaftlich Wichtigste erhalten. [Nach Windelband, Lehrbuch der Geschichte der Philosophie]

Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe Jena 1909, erschienen im Verlag Eugen Diederichs.

Inhalt

Erstes Buch
1. Einleitende Bemerkungen über die Würde des Staats und den Unterschied der Herrschaftsformen
2. Genetische Betrachtung des Staats
3. Das Sklaventum
4. Lehre vom Besitz, vom Handel und vom Gelde
5. Behandlung der Hausgenossen

Zweites Buch
1. Der platonische Staat
2. Die platonischen Gesetze
3. Der Staat des Phaleas
4. Der Staat des Hippodamos
5. Gründe für und gegen die Neuerungen
6. Die spartanische Verfassung
7. Die kretische Verfassung
8. Die karthagische Verfassung
9. Notizensammlung über Gesetzgeber

Drittes Buch
1. Begriff des Bürgers
2. Identität des Staats
3. Bürgertugend und Mannestugend
4. Arten und Zahl der Verfassungen
5. Rechtsgründe der politischen Parteien
6. Abgesonderter Entwurf über die Rechtsgründe der politischen Parteien
7. Das Königtum

Der Autor

Bild Aristoteles

Weit empor ragt über alle seine Genossen in der Akademie Aristoteles von Stageira (384-322). Als Sohn des makedonischen Leibarztes Nikomachos brachte er aus der heimatlichen Schule Neigung für medizinisches und naturwissenschaftliches Wissen mit, als er achtzehnjährig in die Akademie eintrat, in der er früh als literarischer Vertreter und auch als Lehrer, zunächst der Rhetorik, eine verhältnismäßig selbständige Rolle spielte, ohne dabei den Takt einer pietätvollen Unterordnung unter den Meister zu verleugnen. Erst nach Platons Tode trennte er sich äußerlich von der Akademie, indem er zunächst mit Xenokrates seinen Freund Hermeias, den Herrscher von Atarneus und Assos in Mysien, besuchte, dessen Verwandte Pythias er später heiratete. Nach einem, wie es scheint, vorübergehenden Aufenthalte in Athen und in Mytilene übernahm er 344 auf Wunsch Philipps von Makedonien die Erziehung von dessen Sohn Alexander, welche er etwa drei Jahre mit größtem Erfolg leitete. Nachher lebte er einige Jahre in seiner Vaterstadt den wissenschaftlichen Studien mit seinem Freunde Theophrastos und gründete dann 335 mit diesem zusammen in Athen seine eigene Schule, die ihren Sitz im Lyceum hatte und (vermutlich nach dessen schattigen Laubgängen) die peripatetische genannt worden ist. Nach zwölfjähriger großartigster Wirksamkeit verließ er infolge politischer Wirren, makedonisch-monarchischer Gesinnung verdächtigt, Athen und ging nach Chalkis, wo er bereits im folgenden Jahre an einem Magenleiden starb. [Nach Windelband, Lehrbuch der Geschichte der Philosophie]

Zum Übersetzer und Herausgeber

Jacob Bernays (1824-1881) war ein deutscher Klassischer Philologe. Er studierte 1844-1848 an der Universität Bonn und wurde im Jahr 1848 mit einer Arbeit über Heraklit promoviert; unmittelbar danach und habilitierte er sich. 1853 übernahm er den Lehrstuhl für klassische Philologie am neu gegründeten jüdisch-theologischen Seminar der Fraenckel’scher Stiftung in Breslau, wo er eine enge Freundschaft mit Theodor Mommsen einging. 1866 wurde er außerordentlicher Professor und Hauptbibliothekar in Bonn. Seit 1865 war Bernays korrespondierendes Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften. Bernays' wissenschaftliche Interessen lagen vor allem im Bereich der griechischen Philosophie. Trotz seiner umfassenden Kenntnis der antiken Texte und des gesamten philologischen Schrifttums seit der Renaissance hat Bernays sich stets an eng umschriebene Themen und oft an scheinbar abseitige Autoren gehalten, die er mit äußerster Akribie und exakter Phantasie behandelte und in geschliffener Sprache darstellte. Das größte Aufsehen erregten jedoch die Grundzüge der verlorenen Abhandlungen des Aristoteles über die Wirkung der Tragödie (1857), in der er Aristoteles’ nur fragmentarisch erhaltene Poetik rekonstruierte. Die Erhellung der aristotelischen Theorie hatte großen Einfluss auf Friedrich Nietzsches Abhandlung »Die Geburt der Tragödie« sowie auf die psychologischen Theorien Sigmund Freuds.

 

 


 

 

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