Einzeltitel

 

Fichte Bestimmung

Johann Gottlieb Fichte
Die Bestimmung des Menschen

Herausgegeben von Karl Kehrbach

180 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Format 13,5 x 21,5 cm
Euro 36,00 [D]
ISBN 978-3-96662-475-6

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Fichtes Versuch, den Leser zur Selbsterkenntnis zu führen


Zum Text

»Die Bestimmung des Menschen« (Erstausgabe 1800) ist eine popularphilosophische Schrift Fichtes. Sie wendet sich ausdrücklich nicht an Fachgelehrte, sondern an »alle Leser, die überhaupt ein Buch zu verstehen vermöchten«. Diese Leser möchte Fichte zur Selbsterkenntnis führen, indem sie sich in die Rolle des redenden Ich versetzen und dessen Gedankengänge selbst nachvollziehen . Fichtes Schrift gliedert sich in drei Bücher mit den Titeln »Zweifel«, »Wissen« und »Glaube«. Das erste und letzte Buch sind in formaler Anlehnung an Spaldings Schrift in der Ich-Form gehaltene Monologe, das zweite ist ein Dialog zwischen dem Ich und dem Geist. Damit erinnert das zweite Buch an die »Soliloquia« des Kirchenvaters Augustinus, in denen es zu einem Dialog zwischen einem Ich und der Vernunft kommt. Inhaltlich können Fichtes Ansichten als Auseinandersetzung mit Baruch de Spinoza im ersten und Immanuel Kant im zweiten Buch gelesen werden.

Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe: Johann Gottlieb Fichtes sämtliche Werke, Band 2, Berlin 1845. Die altertümliche Rechtschreibung wurde beibehalten.

Der Autor

Fichte

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) gilt neben Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel als bedeutendster Vertreter des Deutschen Idealismus. Er wuchs ärmlich in einem von Frondiensten geprägten dörflichen Milieu auf. Nach seiner Schulzeit zog Fichte 1780 nach Jena, wo er an der Universität ein Theologie-Studium begann, wechselte jedoch bereits ein Jahr später den Studienort nach Leipzig. Er war gezwungen, sich durch Nachhilfeunterricht und Hauslehrerstellen zu finanzieren und brachte das Studium zu keinem Abschluß. In dieser aussichtslosen Lage bekam er 1788 in Zürich eine Stelle als Hauslehrer, die er aber nur zwei Jahre innehatte. Anschließend ging er wieder nach Leipzig. Fichtes Plan, Prinzenlehrer zu werden, scheiterte. In Leipzig lernte Fichte 1790 die Philosophie Immanuel Kants kennen. Kant inspirierte ihn zu seiner am Begriff des Ich ausgerichteten »Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre«. Nach einem kurzen Intermezzo auf einer Hauslehrerstelle in Warschau nahm Fichte Anfang November 1791 eine auf ein Jahr befristete Anstellung als Hauslehrer in der Nähe der pommerellischen Ostseeküste an. Im selben Jahr besuchte er Kant in Königsberg, wo dieser ihm einen Verleger für seine Schrift »Versuch einer Critik aller Offenbarung« (1792) verschaffte, die anonym veröffentlicht wurde. Das Buch galt zunächst als ein lange erwartetes religionsphilosophisches Werk von Kant selbst. Nachdem Kant den Irrtum klarstellte, wurde Fichte schlagartig berühmt und erhielt einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Jena. Während seiner Jenaer Professur (1794-1799) wurde er zur Zielscheibe im sogenannten »Atheismusstreit«. Fichte wurde wegen Verbreitung atheistischer Ideen und Gottlosigkeit verklagt, erhielt einen Verweis und trat daraufhin zurück. 1805 bekam er den Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen. 1810 wurde er Dekan der philosophischen Fakultät und von 1811 bis 1812 Rektor der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Ein zentraler Kern in Fichtes Philosophie ist der Begriff des »absoluten Ich«. Dieses absolute Ich ist nicht mit dem individuellen Geist zu verwechseln. Fichte ging es um die praktische Umsetzung seiner Philosophie, weshalb er die Errichtung eines lückenlosen philosophischen Systems als zweitrangig erachtete. Im Vordergrund stand für ihn die Verständlichkeit seiner Lehre. Er vertrat ein positives Menschenbild und ging davon aus, daß in jedem Menschen und nicht nur im Gelehrten der Grund echter Selbsterkenntnis (und damit auch Gotteserkenntnis) gelegt ist und der Philosoph lediglich auf diese verweisen muß.

Der Herausgeber

Karl Theodor Kehrbach (1846-1905) war Mitbegründer der Gesellschaft für deutsche Erziehungs- und Schulgeschichte. Große Verdienste erwarb er sich bei der Herausgabe der »Monumenta Germaniae Paedagogica«. Er besuchte das Lehrerseminar in Weimar und wurde Lehrer an der Bürgerschule in Gera. Ab 1872 unterrichtete er an der Realschule in Leipzig. Kehrbach begann ein Studium der Pädagogik an der Universität Jena und ab 1873 an der Universität Leipzig, dort aber nur befristet, da er kein Abitur besaß. An der Leipziger Hochschule besuchte er außerdem Vorlesungen über Philosophie und Germanistik. Seit dem Sommersemester 1874 gehörte er dort dem Zillerschen Seminar an. 1876 wurde ihm das universitäre Abgangszeugnis ausgestellt. Er arbeitete zunächst wieder als Lehrer und später als wissenschaftlicher Oberbeamter an der Universität Halle, wo er Bibliothekar an der Universitätsbibliothek Halle wurde. Ab 1877 war er Herausgeber der Hauptwerke von Immanuel Kant und Johann Gottlieb Fichte für Reclams Universal-Bibliothek, eine Arbeit, die sich bis 1884 hinzog. 1883 ließ sich Kehrbach dauerhaft als Privatgelehrter in Charlottenburg bei Berlin nieder. 1885 promovierte Kehrbach an der Berliner Universität im Fach Germanistik . 1894 wurde Karl Kehrbach der Professorentitel verliehen.

 

 


 

 

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