Einzeltitel

 

Fichte Reden

Johann Gottlieb Fichte
Reden an die deutsche Nation

284 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Format 13,5 x 21,5 cm
Euro 39,80 [D]
ISBN 978-3-96662-474-9

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Fichtes Versuch, das neue Selbstbewußtsein der Deutschen zu bestimmen


Zum Text

Die Reden an die deutsche Nation (Erste Ausgabe 1808) ist die wirkmächtigste und wohl bekannteste Schrift Fichtes. Sie basiert auf Vorlesungen, die Fichte ab dem 13. Dezember 1807 in Berlin zur Zeit der französischen Besetzung gehalten hatte, und sind als eine Fortsetzung der »Grundzüge des gegenwärtigen Zeitalters« zu betrachten. Die Reden versuchen, ein Nationalgefühl zu wecken, und zielen auf die Gründung eines deutschen Nationalstaates, der die Nachfolge des erloschenen Heiligen Römischen Reiches antreten und sich von der französischen Herrschaft emanzipieren sollte. Er fordert eine außenpolitisch autarke Handelspolitik, die allgemeine Wehrpflicht und eine Nationalerziehung, um den Einzelnen in ihrem Sinne zu formen.

Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe: Johann Gottlieb Fichtes sämtliche Werke, Band 7, Berlin 1845/1846. Die altertümliche Rechtschreibung wurde beibehalten.

Der Autor

Fichte

Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) gilt neben Friedrich Wilhelm Joseph Schelling und Georg Wilhelm Friedrich Hegel als bedeutendster Vertreter des Deutschen Idealismus. Er wuchs ärmlich in einem von Frondiensten geprägten dörflichen Milieu auf. Nach seiner Schulzeit zog Fichte 1780 nach Jena, wo er an der Universität ein Theologie-Studium begann, wechselte jedoch bereits ein Jahr später den Studienort nach Leipzig. Er war gezwungen, sich durch Nachhilfeunterricht und Hauslehrerstellen zu finanzieren und brachte das Studium zu keinem Abschluß. In dieser aussichtslosen Lage bekam er 1788 in Zürich eine Stelle als Hauslehrer, die er aber nur zwei Jahre innehatte. Anschließend ging er wieder nach Leipzig. Fichtes Plan, Prinzenlehrer zu werden, scheiterte. In Leipzig lernte Fichte 1790 die Philosophie Immanuel Kants kennen. Kant inspirierte ihn zu seiner am Begriff des Ich ausgerichteten »Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre«. Nach einem kurzen Intermezzo auf einer Hauslehrerstelle in Warschau nahm Fichte Anfang November 1791 eine auf ein Jahr befristete Anstellung als Hauslehrer in der Nähe der pommerellischen Ostseeküste an. Im selben Jahr besuchte er Kant in Königsberg, wo dieser ihm einen Verleger für seine Schrift »Versuch einer Critik aller Offenbarung« (1792) verschaffte, die anonym veröffentlicht wurde. Das Buch galt zunächst als ein lange erwartetes religionsphilosophisches Werk von Kant selbst. Nachdem Kant den Irrtum klarstellte, wurde Fichte schlagartig berühmt und erhielt einen Lehrstuhl für Philosophie an der Universität Jena. Während seiner Jenaer Professur (1794-1799) wurde er zur Zielscheibe im sogenannten »Atheismusstreit«. Fichte wurde wegen Verbreitung atheistischer Ideen und Gottlosigkeit verklagt, erhielt einen Verweis und trat daraufhin zurück. 1805 bekam er den Lehrstuhl für Philosophie in Erlangen. 1810 wurde er Dekan der philosophischen Fakultät und von 1811 bis 1812 Rektor der Berliner Friedrich-Wilhelms-Universität. Ein zentraler Kern in Fichtes Philosophie ist der Begriff des »absoluten Ich«. Dieses absolute Ich ist nicht mit dem individuellen Geist zu verwechseln. Fichte ging es um die praktische Umsetzung seiner Philosophie, weshalb er die Errichtung eines lückenlosen philosophischen Systems als zweitrangig erachtete. Im Vordergrund stand für ihn die Verständlichkeit seiner Lehre. Er vertrat ein positives Menschenbild und ging davon aus, daß in jedem Menschen und nicht nur im Gelehrten der Grund echter Selbsterkenntnis (und damit auch Gotteserkenntnis) gelegt ist und der Philosoph lediglich auf diese verweisen muß.

Inhalt

Vorrede
Aus einer Abhandlung über Machiavelli als Schriftsteller, und Stellen aus seinen Schriften
1. Vorerinnerungen und Übersicht des Ganzen
2. Vom Wesen der neuen Erziehung im Allgemeinen
3. Fortsetzung der Schilderung der neuen Erziehung
4. Hauptverschiedenheit zwischen den Deutschen und den übrigen Völkern germanischer Abkunft
5. Folgen aus der aufgestellten Verschiedenheit
6. Darlegung der deutschen Grundzüge in der Geschichte
7. Noch tiefere Erfassung der Ursprünglichkeit und Deutschheit eines Volkes
8. Was ein Volk sei, in der höheren Bedeutung des Worts, und was Vaterlandsliebe
9. An welchen in der Wirklichkeit vorhandenen Punkt die neue Nationalerziehung der Deutschen anzuknüpfen sei
10. Zur nähern Bestimmung der deutschen Nationalerziehung
11. Wem die Ausführung dieses Erziehungsplanes anheimfallen werde
12. Über die Mittel, uns bis zur Erreichung unseres Hauptzwecks aufrecht zu erhalten
13. Fortsetzung der angefangenen Betrachtung
14. Beschluß des Ganzen

Textauszug

Indem ich eine klare Einsicht der Deutschen, als solcher, in ihre gegenwärtige Lage hervorzubringen gedenke: setze ich voraus Zuhörer, die da geneigt sind, mit eigenen Augen die Dinge dieser Art zu sehen, keineswegs aber solche, die es bequemer finden, ein fremdes und ausländisches Sehwerkzeug, das entweder absichtlich auf Täuschung berechnet ist, oder das auch natürlich, durch seinen andern Standpunkt und durch das geringere Maß von Schärfe, niemals auf ein deutsches Auge paßt, bei Betrachtung dieser Gegenstände sich unterschieben zu lassen. Ferner setze ich voraus, daß diese Zuhörer in dieser Betrachtung mit eigenen Augen den Mut haben, redlich hinzusehen auf das, was da ist, und redlich sich zu gestehen, was sie sehen, und daß sie jene häufig sich zeigende Neigung, über die eigenen Angelegenheiten sich zu täuschen und ein weniger unerfreuliches Bild von denselben, als mit der Wahrheit bestehen kann, sich vorzuhalten, entweder schon besiegt haben, oder doch fähig sind, sie zu besiegen.

 

 


 

 

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