Joseph Roth
Zipper und sein Vater
152 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Mit 1 Abbildung
Euro 29,80 [D]
ISBN 978-3-96662-190-8
LIEFERBAR
Der Kampf des einfachen Bürgers für sein beschidenes Glück.
Inhalt
Der alte Zipper, Tischlerssohn, ein Musikfreund, verachtet den Kaiser, glaubt nur an die Vernunft, an das Schicksal, will die Söhne Arnold und Cäsar zu Genies erziehen und möchte Menschen aus ihnen machen. Das schlägt bei Cäsar vollständig fehl. Lediglich aus Arnold, der auch kein Genie ist, aber zart, gutherzig und schüchtern, wird, mit hohem Ausbildungsaufwand, ein leidlicher Sologeiger, der aber später nur im Musikcafé einsetzbar ist. Zuvor studiert Arnold Jura und der Ich-Erzähler Philosophie. Der alte Zipper selbst betreibt, allerdings ziemlich erfolglos, ein Papiergeschäft in Kommission. Zipper kümmert sich um alles Mögliche, nur nicht um das Wesentliche in seinem Beruf. Schließlich muss er ein Zimmer seiner Wohnung vermieten, um einigermaßen zu überleben. Als der Thronfolger in Sarajevo erschossen wird, schickt Zipper die beiden Söhne begeistert in den Krieg. Nach zwei Monaten Fronteinsatz verliert Cäsar Zipper das linke Bein, kommt heim, landet in der Tobsuchtszelle des Irrenhauses und stirbt im Delirium. Der Krieg hört auf. Die Doppelmonarchie zerfällt. Arnold kehrt heim und sucht Arbeit. Der alte Zipper verschafft dem Sohn einen Arbeitsplatz im Finanzministerium. Arnold heiratet seine Jugendfreundin, die aufstrebende Schauspielerin Erna Wilder. Die Ehe ist unglücklich. Erna, eher Mittelmaß, erhält an dieser und jener Provinzbühne ein Engagement. In Berlin steigt Erna zum Filmstar auf und lebt, getrennt von Arnold, in einer Luxusvilla bei Potsdam mit Damen zusammen. Arnold hat eine Stelle als Filmredakteur an einer Mittagszeitung und arbeitet dort unablässig mit seinen bescheidenen Mitteln an der Karriere seiner Frau, die er vergöttert, auf die er nichts kommen lässt. Erna geht fremd, stürzt bei einem Ausritt und verarmt. Arnold erspielt in Monte Carlo kleinere Gewinne. Das Paar lebt davon. Hinkend rappelt sich Erna auf und bekommt eine Rolle in Hollywood. Arnold, mittlerweile ein echter Musikant geworden, endet als Musikclown in einem Varieté.
Zum Text
»Zipper und sein Vater« erschien 1928 im Kurt Wolff Verlag München. Der Text des vorliegenden Neusatzes folgt der Ausgabe Berlin 1928. Textrevision nach der Ausgabe Frankfurt a. Main 1994.
Zum Autor
Joseph Roth (1894-1939), österreichischer Schriftsteller und Journalist. Von 1905 bis 1913 besuchte Roth das Kronprinz-Rudolf-Gymnasium in Brody. In diese Zeit fallen seine ersten schriftstellerischen Arbeiten (Gedichte). Nach seiner Matura (Abitur) übersiedelte Roth nach Lemberg. 1914 immatrikulierte er an der Wiener Universität und begann das Studium der Germanistik. Zum wegweisenden Erlebnis wurde für Roth der Erste Weltkrieg und der darauf folgende Zerfall Österreich-Ungarns. Nach Kriegsende mußte Joseph Roth sein Studium abbrechen und sich auf den Erwerb des Lebensunterhalts konzentrieren. Noch während seiner Militärzeit begann Roth, Berichte und Feuilletons zu schreiben. In Österreichs »Illustrierter Zeitung« erschienen Gedichte und Prosa. Im April 1919 wurde er Redakteur bei der Wiener Tageszeitung »Der Neue Tag«. 1920 ging Roth nach Berlin. Ab Januar 1923 arbeitete er als Feuilletonkorrespondent für die renommierte »Frankfurter Zeitung«. Während dieser Zeit arbeitete er auch an seinem ersten Roman, Das Spinnennetz. 1925 ging er als Auslandskorrespondent nach Paris. Ab 1926 schrieb er mehrere Reisereportagen für die FZ (Rußland, Albanien, Jugoslawien). Am 30. Januar 1933, dem Tag von Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, verließ Roth Deutschland. Roths Bücher wurden Opfer der Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten. Roth wählte als Ort seines Exils zunächst Paris, unternahm aber diverse, teils mehrmonatige Reisen. Von Juni 1934 bis Juni 1935 hielt sich Roth, wie viele andere Emigranten, an der französischen Riviera auf. In den letzten Jahren verschlechterte sich Roths finanzielle und gesundheitliche Situation rapide. Am 23. Mai 1939 wurde Roth in das Armenspital Hôpital Necker eingeliefert, am 27. Mai starb er an einer doppelseitigen Lungenentzündung. [Auszug aus Wikipedia]
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