Platon
Theaitet
und Das Gastmahl
Übersetzt von Friedrich Schleiermacher
und Franz Susemihl
180 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Euro 32,00 [D]
ISBN 978-3-96662-305-6
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Platons großartige Wiedergabe der sokratischen Lehre von Leben und Tod
Zum Werk des Platon
Ein Kernthema ist für Platon die Frage, wie unzweifelhaft gesichertes Wissen erlangt und von bloßen Meinungen unterschieden werden kann. In den frühen Dialogen geht es ihm vor allem darum, anhand der sokratischen Methode aufzuzeigen, warum herkömmliche und gängige Vorstellungen über das Erstrebenswerte und das richtige Handeln unzulänglich oder unbrauchbar seien, wobei dem Leser ermöglicht werden soll, den Schritt vom vermeintlichen Wissen zum eingestandenen Nichtwissen nachzuvollziehen. In den Schriften seiner mittleren Schaffensperiode versucht er, mit seiner Ideenlehre eine zuverlässige Basis für echtes Wissen zu schaffen. Solches Wissen kann sich nach seiner Überzeugung nicht auf die stets wandelbaren Objekte der Sinneserfahrung beziehen, sondern nur auf unkörperliche, unveränderliche und ewige Gegebenheiten einer rein geistigen, der Sinneswahrnehmung unzugänglichen Welt, die »Ideen«, in denen er die Ur- und Vorbilder der Sinnendinge sieht. Der Seele, deren Unsterblichkeit er plausibel machen will, schreibt er Teilhabe an der Ideenwelt und damit einen Zugang zur dort existierenden absoluten Wahrheit zu. Wer sich durch philosophische Bemühungen dieser Wahrheit zuwendet und ein darauf ausgerichtetes Bildungsprogramm absolviert, kann seine wahre Bestimmung erkennen und damit Orientierung in zentralen Lebensfragen finden. Die Aufgabe des Staates sieht Platon darin, den Bürgern dafür optimale Voraussetzungen zu schaffen und Gerechtigkeit umzusetzen. Daher setzt er sich intensiv mit der Frage auseinander, wie die Verfassung eines Idealstaates diesem Ziel am besten dienen kann. In späteren Werken tritt die Ideenlehre teils in den Hintergrund, teils werden Probleme, die sich aus ihr ergeben, kritisch beleuchtet; im Bereich der Naturphilosophie und Kosmologie jedoch, dem sich Platon im Alter zuwendet, weist er den Ideen bei seiner Erklärung des Kosmos eine maßgebliche Rolle zu.
Der Neusatz des Textes folgt der Ausgabe von 1940 und 1855.
Der Autor
Als Sohn aus dem adligen Geschlecht des Kodros wird Platon 427 v. Chr. in Athen geboren. In seiner Jugend schreibt Platon Tragödien, Dithyramben und Gesänge. Ursprünglich zum Staatsmann bestimmt, wird Platon durch Kratylos mit den Lehren des Heraklit vertraut. Dann schließt er sich eng an den Lehrer Sokrates an, studiert aber auch die Eleaten und Pythagoreer. Nach dem Tod seines Lehrers 399 v. Chr. unternimmt Platon mehrere Reisen, zuerst zu Euklid von Megara, später nach Kyrene und Ägypten. In Kyrene treibt er Studien unter der Anleitung des Mathematikers Theodorus und schreibt seine ersten Dialoge, die sich mit dem Erkenntnisproblem beschäftigen. Auf seiner ersten Reise nach Sizilien nimmt Platon Kontakt mit den Pythagoreern in Unteritalien auf. Um 387 v. Chr. gründet Platon in Athen eine Philosophen-Schule, die nach dem Heros Akademos »Akademie« benannt wird. Hier entwirft er das Ideal eines Staates, in dem Philosophen eine gerechte Herrschaft ausüben. Auf zwei weiteren Reisen nach Syrakus auf Sizilien (366 v. Chr.) versucht der Philosoph vergeblich, den Tyrannen Dionysios I. und anschließend Dionysos II. für das Ideal eines nach Grundsätzen seiner Philosophie regierten Staates zu gewinnen. Die letzten Lebensjahre ist Platon in Athen als Lehrer tätig. Platon stirbt 348 v. Chr. Nachfolger in der Akademie wird sein Neffe Speusipp. Die Vielseitigkeit seiner Begabungen und die Originalität seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten Platon zu einer der bekanntesten und einflußreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte. [Wikipedia]
Die Übersetzer
Friedrich Schleiermacher (1768-1834), evangelischer Theologe, Altphilologe, Philosoph, Publizist, Staatstheoretiker, Kirchenpolitiker und Pädagoge. In mehreren dieser Wirkfelder wird er zu den wichtigsten Autoren seiner Zeit, in einigen auch zu den Klassikern der Disziplin überhaupt gerechnet, ähnliches gilt etwa für die Soziologie. Er übersetzte die Werke Platons ins Deutsche und gilt als Begründer der modernen Hermeneutik.
Franz Susemihl (1826-1901), Altphilologe studierte er an der Universität Leipzig Klassische Philologie, danach in Berlin. 1848 unterrichtete er als Lehrkraft am Domgymnasium in Güstrow, 1850 wurde er in Gießen zum Dr. phil. promoviert. 1856 wurde er in Greifswald zum außerplanmäßigen Professor ernannt. 1863 berief ihn die pommersche Landesuniversität zum ordentlichen Professor. 1875 bis 1876 war Susemihl Rektor der Universität Greifswald. Bis 1898 übte er seine Lehrtätigkeit an der Universität aus. In den letzten Lebensjahren widmete er sich einer Attischen Literaturgeschichte, die unvollendet blieb. Franz Susemihl erwarb sich vor allem in Fachkreisen großes Ansehen als Übersetzer der Werke der griechischen Philosophen Platon und Aristoteles. In Anerkennung seiner Verdienste auf dem Gebiet der klassischen Philologie ernannte ihn die preußische Staatsregierung 1892 zum Geheimen Regierungsrat. Als erster Universitätsprofessor engagierte sich Susemihl seit 1874 zudem für die Liberalen in der Greifswalder Stadtverordnetenversammlung.
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