Wilhelm Michel
Verrat am Deutschtum
Eine Streitschrift zur Judenfrage
52 Seiten, Hardcover mit Schutzumschlag
Euro 18,90 [D]
ISBN 978-3-96662-097-0
LIEFERBAR
»Denn alle Gegner nähren sich von ungelösten Widersprüchen
in uns selbst.«
Zum Text
»Der Judenhaß erlebt bei uns seine große Zeit. Der Krieg ist verloren. Die Angst ist fort. Das kleine schäbige Elend ohne Begeisterung hockt auf der Ruine des kaiserlichen Deutschland. Es gibt nicht einmal richtiges Bier. Man muß sich um Holz und Kartoffeln kümmern; höchstens kämpft man nebenher und im Geheimen einen verbissenen Kampf mit dem Steuererheber. Das genügt selbst dem deutschen Bürger nicht als Lebensinhalt. Der Stamm wird unruhig und bewaffnet sich. Die Niederlage muß gerächt werden. Der Täter ist unangreifbar. Der Stamm hungert nach Entnüchterung. Er braucht ein wenig Raserei. Kollektives Schlachten ist eines der besten Rauschmittel. Der Stamm schwärmt aus. Er findet den Fremdling, den Juden. Er umtanzt ihn, heulend vor Wonne, ein greifbares, kenntliches Objekt zu einer Entnüchterungs-Orgie gefunden zu haben. Er kreist ihn ein, zerrt ihn von Faust zu Faust, die Keulen heben sich, ihn zu erschlagen. Hurra, es ist fast wie 1914.« [Zitat]
Der Text des Neusatzes folgt der Ausgabe 1922, erschienen im Paul Steegemann Verlag Hannover und Leipzig.
Zum Autor
Wilhelm Michel (1877-1942), deutscher Schriftsteller, wuchs in Frankenstein (Pfalz) auf und studierte Philologie und Rechtswissenschaften in Würzburg und München. 1901 ließ er sich als freier Schriftsteller in München nieder. Von 1910 bis 1913 war Michel als Zeitungskorrespondent in Paris tätig. 1913 arbeitete er in Darmstadt als Redakteur für die Zeitschrift »Deutsche Kunst und Dekoration«. 1919 gehörte Michel zu den Gründungsmitglieder der Darmstädter Sezession, deren Sekretär er war. Seit dieser Zeit schrieb er Kunst- und Theaterkritiken für den »Hessischen Volksfreund«. Seit 1911 hat Michel über Friedrich Hölderlin veröffentlicht. Die Serie der Veröffentlichungen beendete er 1940 mit einer umfassenden Biographie über den Dichter. Außerdem beschäftigte er sich mit religiösen Themen; er war befreundet mit dem jüdischen Philosophen Martin Buber. Bereits 1922 verfaßte Michel eine Schrift gegen den Antisemitismus, die unter dem Titel »Verrat am Deutschtum« erschien. Von 1906 bis 1930 war Michel unter anderem Mitarbeiter der Zeitschrift »Die Weltbühne«. Seit 1929 war Michel ein regelmäßiger Autor in der Zeitschrift »Eckart. Blätter für evangelische Geisteskultur«. Er erhielt 1925 den Büchnerpreis. [Wikipedia]
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